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STG-BEIKIRCH – Planen und steuern per Drag & Drop

Mittwoch, 29. Juli 2015

Jede Anlage – ob für RWA- oder natürliche Lüftung – lässt sich mit der MZ3 angepasst an unterschiedlichste Einsatzbereiche einfach per Drag & Drop planen. © STG-BEIKIRCH

 

Um bei Bränden in großen mehrstöckigen Gebäuden den Rauch effektiv abzuführen, bedarf es zuverlässiger Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Entsprechend den steigenden Sicherheits- und Komplexitätsanforderungen an diese Anlagen hat STG-BEIKIRCH die Modulzentrale MZ3 entwickelt. Die neuartige Konfigurationssoftware des Kontroll- und Steuerungssystems sorgt dafür, dass sich jede Anlage, ganz gleich, ob für RWA- oder natürliche Lüftung, angepasst an unterschiedlichste Einsatzbereiche einfach per Drag & Drop planen lässt.

Ob KNX, LON-BUS, CAN-BUS oder Web – die MZ3 unterstützt die führenden Protokolle für die Kommunikation mit der Gebäudeleittechnik.

Schon in den Standardausführungen als 16A- und 32A-Zentrale bietet die MZ3 Features, deren Umsetzung normalerweise mit hohem Aufwand verbunden ist. Hier jedoch sind u. a. folgende Funktionen bereits integriert: windrichtungs- und windstärkeabhängige Entrauchung und Lüftung, Ereignis- und Fehlerspeicher auf SD-Karte, temperaturgeführte Lüftungssteuerung, automatische Nachtauskühlung bei Einsatz von KNX-Bedienelementen oder Zeitschließautomatik.

Zusätzlich zur natürlichen Entrauchung sowie Be- und Entlüftung eignet sich die MZ3 ideal für die maschinelle Entrauchung (MRA) sowie Rauchschutz-Druckanlagen (RDA). Die Funktionalität ist zusätzlich erweiterbar um Optionen wie die GLT-Kopplung über ein LON-Modul (RWA und Lüftung) oder KNX-Modul (Lüftung), verschiedene Beschattungsfunktionen, die Verarbeitung analoger Werte und vieles mehr.

Einfache Planung per Drag & Drop

Das Kontroll-, Steuerungs- und Modulsystem MZ3 kann für RWA sowie die natürliche Be- und Entlüftung eingesetzt oder in die Gebäudeleittechnik eingebunden werden.© STG-BEIKIRCH

 

Je nach Einsatzbereich lässt sich jede Anlage einfach per Drag & Drop planen. Die Auswahl der benötigten Module und die Zuordnung der Funktionen erfolgt vollautomatisch gemäß den individuellen Anforderungen an die MZ3-Zentrale. Auch nachträglich können Änderungen in der Konfiguration der Zentrale vorgenommen werden – per Programmierung mit einem PC und der Konfigurationssoftware oder über eine vorkonfigurierte SD-Karte.

Aufgrund der konkreten Zuordnung der Funktionen zu den entsprechenden Modulen sowie der effizienten neuen Netzteile sind die MZ3-Schaltschränke äußerst kompakt in ihrer Baugröße und können somit platzsparend konfiguriert und eingesetzt werden.

Die Außenabmessungen (B x H x T) einer regulären 16A-Zentrale betragen gerade einmal 400 x 400 x 210 mm. Die 32A-Zentrale misst 600 x 600 x 210 mm, die 48A- oder 64A-Zentrale 600 x 800 x 210 mm und die 128A-Zentrale 1.000 x 1.200 x 300 mm.

Das neue Netzteile der MZ3 sind äußerst energieeffizient.

Offen für Schnittstellenlösungen, Lüftungsanforderungen und Antriebstechnologien
Mit dem MZ3-LON-Modul wird die Zentrale zu einem echten LON-Knoten. Für komplexe Lüftungsfunktionen lässt sie sich zudem mit einem KNX-Modul versehen.

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Eigenschaften sind weitere Schnittstellenlösungen in Form eines LON- und KNX-Moduls sowie zur EasyDrive/2-Antriebstechnologie in Planung. Letzteres dient der Positionierung von Antrieben, sorgt für einen leisen Lauf bei der Lüftung, garantiert Schnelllauf bei einer RWA-Auslösung sowie Positionsrückmeldungen. Die Kombination mit einem CAN-Modul ermöglicht, dass mehrere MZ3-Steuerungen miteinander gekoppelt werden können, um Anlagen mit mehr als 196 A zu realisieren. Dadurch lassen sich mit der MZ3 nahezu alle technischen Anforderungen erfüllen – ganz gleich, ob sie für RWA-Anlagen, zur natürlichen Be- und Entlüftung oder in der Gebäudeleittechnik eingesetzt wird.

Auf der Höhe der Zeit

Dienstag, 8. Mai 2012

Zahlreiche Sanierungen, bei denen auch die veraltete Gebäudesystemtechnik erneuert und zu modernern Steuerungssystemen vernetzt werden sollen, stehen für die nahe Zukunft an. Das Sparkassenhochhaus in Rosenheim ist ein aktuelles Beispiel für eine gelungene Sanierung.
Zahlreiche Sanierungen, bei denen auch die veraltete Gebäudesystemtechnik erneuert und zu modernern Steuerungssystemen vernetzt werden sollen, stehen für die nahe Zukunft an. Das Sparkassenhochhaus in Rosenheim ist ein aktuelles Beispiel für eine gelungene Sanierung. Das Gebäude aus den 1970er Jahren entsprach nicht mehr den heutigen Standards an Gebäude- und Klimatechnik. Den Planungsauftrag erhielten von Schleburg Architekten + Ingenieure aus Rosenheim. Bei der Projektabwicklung haben Transsolar aus Stuttgart sowie STG-Beikirch aus Lemgo im Bereich Fensterautomation, bei der natürlichen Be- und Entlüftung sowie im Bereich der Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) eng zusammengearbeitet. Transsolar konzeptionierte die Doppelfassade, die zukünftig unter anderem die Funktion des kontrollierten Nachströmens der Zuluft für die dezentralen Zuluftgeräte, die Fensterlüftung sowie die Reduzierung von Druckdifferenz und Umströmungs­geschwindigkeit vor den Primärfassaden übernimmt.
Wesentlich war auch die sicherheitsgerichtete Ansteuerung der RWA-Klappen im Brandfall. Die vollständige Öffnung der Klappen und damit eine Brandabschottung einer Etage reduziert die Gefahr der Brand­ausbreitung. Um alle Anforderungen zu erfüllen, werden zwei Typen von Klappen unterschieden: Klappen, die stufenweise etwa in 10%-Schritten geöffnet werden können (Windlüftungsklappen) und Klappen, die entweder offen oder geschlossen sind (Sommerlüftungsklappen). Beide Typen werden durch individuell angefertigte Linearmotore betätigt und durch in LON-BUS-Technologie ausgeführte Steuerungszentralen gesteuert, die von STG-Beikirch gefertigt und geliefert worden sind.

Text: DETAIL
Bild: STG-BEIKIRCH

Gute bautechnische Lösungen erfordern intelligentes Zusammenspiel der Systeme

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Die Bauwirtschaft befindet sich im Umbruch. Die neue Generation von Green Buildings verspricht einen deutlichen Fortschritt in Sachen Energieeffizienz: sparsam, langlebig und ökologisch nachhaltig – so, wie das Konzept, die Architektur und die Bautechnik der Neuen Messe Stuttgart anschaulich demonstrieren.

Mit mehr als 35 eigenen Messen/Ausstellungen und etwa 20 Gastveranstaltungen jährlich ist die Neue Messe Stuttgart Drehscheibe für die stark exponierte Wirtschaftsregion BadenWürttemberg und darüber hinaus Impulsgeber, Katalysator und Scout für neue Entwicklungen und Themen.  Auf den ersten Blick besticht der gigantische Gebäudekomplex durch sein elegantes Erscheinungsbild: Die Architektur des Parkhauses, der neun Messehallen und die weitgespannten Stahlträgerdes Internationalen Congresscenters Stuttgart (ICS) prägen sich sofort bei den Besuchern und Ausstellern ein. Trotz der schieren Größe sollen sich die Menschen während eines Messerundgangs vor allem dort wohl und sicher fühlen und darüber hinaus auch noch gut orientieren können. Offene und nachvollziehbare Strukturen erlauben es den Besuchern deshalb, Einblicke in die technische Konstruktion zu erhalten und vermitteln sowohl Sicherheit als auch Orientierung. Dieses besondere architektonische Gesamtkonzept ließ sich nur mit Materialien und Bautechniken umsetzen, die ihrer Zeit voraus sind. Und hier legten die von der Projektgesellschaft Neue Messe GmbH & Co. KG beauftragten Architekten Wulf + Ass Freie Architekten BDA, Stuttgart, höchste Maßstäbe an: Klare Texturen und Oberflächen vermischen sich bei dem Demonstrativobjekt mit der Eleganz modernster Baustoffe und der Intelligenz neuester Bautechniken und Systeme.

Umfangreiches Sicherheitspaket
Die Bosch Sicherheitssysteme GmbH sicherte sich als Generalunternehmer den Auftrag für die Installation von umfangreichen sicherheitstechnischen Anlagen. Dazu gehörte ein Gesamtpaket, bestehend aus Brandmeldeanlagen, elektro-akustischen Anlagen sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA). Hier kam es besonders auf Kosten- und Terminsicherheit an und auf verlässliche Zulieferer, die mit technisch ausgereiften Ansätzen optimal kombinierte Lösungen bieten. Es ging nicht nur darum, die beste Technik zu planen, sondern mit allen am Projekt Beteiligten in einem Netzwerk neue technische Herausforderungen zu meistern. Deshalb setzte Bosch Sicherheitstechnik bei der Umsetzung dieser anspruchsvollen Bauaufgabe ausnahmslos auf erfahrene Marktpartner, zu denen die Spezialisten für Anlagentechnik IBB – Burrer & Deuring Ingenieurbüro GmbH aus Ludwigsburg ebenso gehörten wie STG-BEIKIRCH GmbH & Co. KG aus LemgoLieme und die Elektrofachleute des Handwerksbetriebs A-M RWA & Service GmbH aus Stuttgart. Alle Unternehmen wurden bereits in einer sehr frühen Phase mit in die Projektentwicklung einbezogen. Auf diese Weise konnten die Schnittstellen zwischen den einzelnen Gewerken (Fassade und Dach) eindeutig zugeordnet, exakt formuliert und von vornherein umfassend berücksichtigt werden.

Bestmöglicher Schutz bei Brandgefahren

Die Basis für die Sicherheit beim Messebetrieb bilden zwei redundante universelle Gefahrenmeldezentralen UGM 2020 von Bosch. Insgesamt 27 Brandmeldeunterzentralen vom Typ UEZ 2000 SRT und 6.300 automatische Rauchmelder überwachen das gesamte Messe-Areal. Durch den Betrieb von 1.200 Handmeldern und 175 Rauchansaugsystemen (RAS) werden die Brandgefahren bereits im Entstehen erkannt. Die RAS prüfen die angesaugte Luft aus insgesamt 34.000 m Spezialrohr auf Rauchpartikel und lösen bei Überschreitung der Grenzwerte einen Vor- oder einen Vollalarm aus. Zudem wirken 136 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen über ein vernetztes System einer Rauchausbreitung entgegen. Damit ist das Schutzpersonal jederzeit imstande, an jeder Brandmeidezentrale eine exakte und schnelle Brand- und/oder Störungslokalisierung durchzuführen. Vollautomatisch werden im Brandfall zudem durch ca. 10.000 Steuerungspunkte erste Maßnahmen zur Evakuierung und Entrauchung der Messehallen durchgeführt, um die Sicherheit der Besucher und des Betriebspersonals jederzeit zu gewährleisten. Hierzu zählen u. a. Ansteuerungen der RWA-Anlagen, Türsteuerungen, Lüftungs- und Entrauchungsanlagen, Aufzugsanlagen, Drehkreuze sowie vernetzte Sprachalarmierungsanlagen mit insgesamt ca. 4.000 Lautsprechern. Die Koordinierung und Überwachung der Sicherheitskomponenten, die durch mehr als 70 km Kabel- und Lichtwellenleitungen miteinander vernetzt wurden, übernimmt das Gebäudemanagementsystem BIS von Bosch. Dies wird an drei Standorten, ausgestattet mit PC und diversen Monitoren, über grafische (hinterlegte CADGrundrisse) Bedienoberflächen durch Sicherheitspersonal betreut.

Anforderungen an Rauch- und Wärmeabzug

Die schnell voranschreitende Entwicklung der Gebäudetechnik stellt auch erhöhte Anforderungen an Anlagen des vorbeugenden Brandschutzes. RWA mit elektrisch betriebenen Antrieben bilden dabei das Konzept der Zukunft. Erst durch die Kombination moderner Elektronik und hochleistungsfähigen elektromechanischen Antrieben mit Meldetechnik können die elektrischen RWA-Systeme ehr schnell und zuverlässig ansprechen und auslösen.
STG-BEIKIRCH verfügt dafür über ein umfangreiches und qualifiziertes Kompetenzen-Reservoir und vereint dazu die Disziplinen der klassischen Produktentwicklung mit ganzheitlichen Systemen und Dienstleistungen. Der Leistungsumfang für die neue Landesmesse in Stuttgart bestand für den Hersteller von Steuerungs- und Antriebssystemen in der Projektierung, Lieferung und Montage der RWA-Zentralen zur Ansteuerung der Fensterantriebe.

Modulzentralen mit LON-Steuerungen

Danach wird in Stuttgart die Leitungsüberwachung (d. h. die Störmeldung, Datenbusleitung usw.) der angeschlossenen Komponenten über die RWA-BUS-Zentrale MZ2 und teilweise sogar über Local Operating Network (LON) angesteuert. Die Steuerungszentrale MZ2 mit integrierter Energieversorgung zur Steuerung von Rauch- und Wärmeabzügen erfüllt die Leistungsmerkmale einer Steuerungszentrale nach den aktuellen Normen DIN prEN 12101-9 und EN 12101-10 und besitzt eine TÜV-Bauartzulassung. Hiermit lassen sich alle Funktionen nachträglich anpassen, ohne dass aufwändige Veränderungen in der Verdrahtung vorgenommen werden müssen. Im Gegensatz zu herkömmlichen hardwaremäßig betriebenen Steuerungen erlaubt die Modulzentrale MZ2 eine nachträgliche Veränderung anhand eines intelligenten Konfigurations-Softwareprogramms.  Viele Abläufe werden dadurch bereits im Planungsstadium vereinfacht. Es genügt lediglich die Basiseinstellung in der Projektstartphase. In der späteren Projektierung folgt dann ohne großen Aufwand und ohne nachträgliche Korrekturen in der Technik die problemlose Feinjustierung. Montage an unterschiedlich geeigneten Einbauorten In der Hochhalle befinden sich elf Stück MZ2 Modulzentralen plus LON-Steuerung. In der Kongresshalle wurden 17 Zentralen vom gleichen Typ installiert. Die neun Standardhallen verfügen über jeweils acht Stück Modulzentralen. Auf dem Messerundgang befinden sich weitere 19 Zentralen (MZ2 plus LON-Steuerung). Für die windrichtungsabhängige Entrauchung der Eingänge Ost und West sorgen zwei MZ2 Modulzentralen ebenfalls mit LONSteuerungen. Hierbei wird die aktuelle Windgeschwindigkeit und Windrichtung anhand eines LON-Windgebers ermittelt und über die Datenbusleitung an die angeschlossenen Antriebe weitergeleitet. Die Planung erfolgte bei STG-BEIKIRCH unter Mitwirkung des Elektrobetriebs A-M RWA & Service GmbH, die Montage und Inbetriebnahme vor Ort ebenfalls. Die Modulzentralen wurden bereits vorkonfiguriert auf die Baustelle geliefert. Die unterschiedlich abmessenden Zentralen sind von den Fachmonteuren an jeweils geeigneten Einbauorten (Randbereiche, Technikräume und Zwischengeschossdecken) in bis zu extremen Höhen montiert worden. Die Montage verlangte eine gute Vorplanung und Koordination, sicheres Handling und professionelle Vorgehensweisen sowie eine ausgeklügelte Logistik. Mit der von STG-BEIKIRCH zur Verfügung gestellten Konfigurations-Software ließen sich die bauschrittweise erforderlichen Änderungen ,vor Ort schnell und unproblematisch auf die tatsächliche Situation anpassen.

Die Lüftung in der Hochhalle bzw. im Bereich des Messerundgangs erfolgt über geschosshohe, elektrisch angetriebene Fenster mit 24 V-Elektroantrieben, in den neun Messehallen sowie im Eingangsbereich Ost jeweils über Öffnungsaggregate in der Fassade.

Fazit

Für Andreas Fallscheer und seine Monteure war es eine lehrreiche und interessante Baustelle, die einen kühlen Kopf, jede Menge Know-how und verlässliche Mitarbeiter verlangte. „Ohne die moderne Steuerungstechnik von STG-BEIKIRCH hätten wir diese  Herausforderung in der zuvor beschriebenen Art und Weise nicht
meistern können“, resümiert der Firmenchef.

Text und Bilder : STG-BEIKIRCH

Bautafel: Neue Messe Stuttgart
Bauherr: Projektgesellschaft Neue Messe Stuttgart GmbH & Co. KG, www.landesmesse.de
Architekten: Wulf & Partner, Freie Architekten BDA, Stuttgart, www.wulf-partner.de
Projektmanagement: Drees & Sommer Stuttgart, www.dreso.com
Fachingenieure: IBB Burrer & Deuring Ingenieurbüro GmbH, Ludwigsburg, www.ibb-burrer-deuring.de
Sicherheit sleistungen: Bosch Sicherheitssysteme GmbH, Vertriebsniederlassung Stuttgart, www.de.bosch.com
Steuerungssysteme RWA: STG-BEIKIRCH GmbH & Co. KG, Lemgo-Lieme, www.stg-beikirch.de
Planung und Montage Rauch- und Wärmeabzug: A-M RWA Service GmbH, Andreas Fallscheer, Stuttgart, www.a-m.rwa.de

Flughafen München – Mit neuem Terminal 2 und integriertem Gebäudemanagement von Honeywell im Steigflug

Sonntag, 23. September 2007

Im Rahmen des Projektes Terminal 2 wurde das Honeywell Gebäudemanagement am Flughafen München um 30.000 Datenpunkte aus 3.600 technischen Anlagen erweitert und unterstützt den Flughafen darin, höchstmögliche Sicherheit und Passagierkomfort bei gleichzeitig niedrigsten Land-Side Betriebskosten zu realisieren.

Das gesamte Gebäudemanagement von Honeywell am Flughafen umfasst derzeit etwa 220.000 Datenpunkte, die von zwei Datenbankservern (Redundanz), 20 Automationsservern und 20 fest installierten grafischen Arbeitsplätzen verwaltet werden.

Betriebskosten senken durch offene LonWorks® Technologie
Honeywell nutzt die offene LonWorks Architektur, um die zahlreichen Gewerke des Terminal 2 in das Gebäudemanagement-System einzubinden. Im Störungsfall lassen die Detailinformationen in Echtzeit bereits Rückschlüsse auf die Fehlerursache und den Betriebszustand der Anlagen (z. B. 40 Fluggastbrücken, 97 Fahrtreppen und –steige sowie 69 Aufzüge) zu und steigern somit die Effizienz und Produktivität der technischen Dienste.

Auch der Sonnenschutz ist über das LonWorks Netzwerk in das Gebäudemanagement eingebunden. Komfort- und Sicherheitsfunktionen (z. B. bei Wind) werden dezentral und ohne Notwendigkeit eines zentralen Eingriffes durch LonWorks Verknüpfungen realisiert. Vom Gebäudemanagement lässt sich der Sonnenschutz aber auch gezielt, zum Beispiel in eine Reinigungsstellung fahren.
Die Planung sieht vor, auch die auf LonWorks ausgeführte Innenbeleuchtung in das Gebäudemanagement zu integrieren. Die Erfassung von Verbrauchswerten über das LonWorks Netzwerk und die zentrale Auswertung sind ebenfalls angedacht. Auf diese Weise lassen sich aufwendige Ableserundgänge vermeiden.
Das Gebäudemanagement von Honeywell schließt die Automation von 230 Heizungsanlagen, 190 RLT-Anlagen und 380 Kälteregelkreisen sowie 840 Einzelräumen ein.

Entrauchungssteuerung für mehr Sicherheit am Flughafen
Die Entrauchungssteuerung wird auf Anforderung durch die BMZ oder Eingabe am Entrauchungstableau vom Honeywell-System automatisch und in Abhängigkeit der Situation durchgeführt. Die Brand- und Entrauchungsszenarien sind in LonWorks Klappenkoordinatoren hinterlegt. Über das LonWorks Netzwerk werden im Brandfall auch die RTL-Anlagen aus- bzw. eingeschaltet. Honeywell realisiert die Überwachung der Brandschutz- und Entrauchungsklappen ebenfalls mit Hilfe der kabelsparenden LON® Bustechnologie, die außerdem die Brandlast durch die reduzierten Kabelmassen verringert. Zur Realisierung der Entrauchungssteuerung kommen 6.200 Honeywell Lon-Module zum Einsatz.

Der Flugplan steuert die HLK-Technik
Um die Betriebskosten für die Klimatisierung der An- und Abflugbereiche zu minimieren, werden die Betriebszeiten für die Klimaanlagen nutzungsabhängig optimiert. Da sich die An- und Abflugzeiten der Flüge häufig ändern, ist eine Datenverbindung zum Fluginformationssystem geplant, die sich bereits beim Terminal 1 bewährt hat.

Integration des Schaltanlagen-Leitsystems über BACnet™
Integriertes Gebäudemanagement bedeutet für den Flughafen auch, ständig über abnormale Betriebszustände der Mittelspannungsversorgung an zentraler Stelle informiert zu sein und sich jederzeit einen Überblick über den Status der Schaltanlagen verschaffen zu können. Aus diesem Grund wurde das Schaltanlagen-Leitsystem für die Mittelspannung über das weltweit verbreitete, standardisierte BACnet Protokoll in das Honeywell Gebäudemanagement integriert.

Die erneute Wahl von Honeywell als Partner auch für das Terminal 2 ist ein Beleg für die gute Performanz von Honeywell am Flughafen München. Bereits im Oktober 1993 wurde der Flughafen mit dem internationalen „1993 Intellex Award“ der Intelligent Buildings Institute Foundation für intelligentes Gebäudemanagement ausgezeichnet.

Im Rahmen des Projektes Terminal 2 wurde das Honeywell Gebäudemanagement am Flughafen München um 30.000 Datenpunkte aus 3.600 technischen Anlagen erweitert und unterstützt den Flughafen darin, höchstmögliche Sicherheit und Passierkomfort bei gleichzeitig niedrigsten Land-Side Betriebskosten zu realisieren.

Das gesamte Gebäudemanagement von Honeywell am Flughafen umfasst derzeit etwa 220.000 Datenpunkte, die von zwei Datenbankservern (Redundanz), 20 Automationsservern und 20 fest installierten grafischen Arbeitsplätzen verwaltet werden.

TÜV bestätigt sichere Entrauchung mit der LonWorks®-Technologie

Sonntag, 23. September 2007

munich_airportWie bei anderen öffentlichen Gebäuden wurde auch beim Flughafen München ein Brandschutz- und Entrauchungskonzept gefordert, das bei auftretenden Bränden die Ausbreitung von Rauch und daraus folgende Katastrophen verhindern soll.
Honeywell installierte zu diesem Zweck im Terminal 2 ein Steuerund Überwachungssystem auf Basis von LonWorks®, das im August 2005 durch den TÜV abgenommen wurde. Diese Abnahme bescheinigt, dass das von Honeywell realisierte Entrauchungskonzept den Anforderungen nach AK3 gemäss DIN V 19250 bzw. DIN V 19251 entspricht. Allein der Umfang der installierten Hard- und Softwarekomponenten stellt eindrucksvoll die Grössenordnung des installierten Systems dar.

Alle Geräte mit Ausnahme der Router sind Bestandteil der Excel 5000 Open™ Familie von Honeywell.  Die Logik- Funktionen wurden individuell nach den Projektanforderungen eingerichtet. Gegenüber einfachen LONSystemen für Anlagensteuerung und Raummanagement sind bei derartigen Sicherheitssystemen erhebliche Zusatzanforderungen hinsichtlich Betriebssicherheit und Überwachung zu beachten. Die im LonWorks-Protokoll noch fehlenden Mechanismen zu einer gesicherten Datenübertragung wurden hier durch zusätzliche Hardware- und Software-Massnahmen ergänzt.

Bereits bei der Planung werden die Weichen gestellt Rauchabzugsanlagen müssen durch verantwortliche Sachverständige auf ihre Wirksamkeit und Betriebssicherheit geprüft werden. Um die Prüfung und die daraus resultierende Abnahme erfolgreich zu gestalten, waren bereits im Vorfeld der Planung Abstimmungen mit den beteiligten Parteien notwendig. Dabei konnte Honeywell als kompetenter Partner seine Erfahrungen aus bereits erfolgreich abgewickelten Grossprojekten ein bringen. In diesem Fall wurde vereinbart, den Nachweis der ausreichenden Betriebssicherheit (sicherer und zuverlässiger Betrieb) entsprechend der DIN V 19250 «Grundlegende Sicherheitsbetrachtungen für MSR-Schutzeinrichtungen» und DIN V 19251 «Anforderungen und Massnahmen zur gesicherten Funktion zu führen. Das heisst, dass abgesehen von der Eignung der eingesetzten Komponenten, für die entsprechende Nachweise bzw. Zertifikate notwendig sind, für das gesamte System eine Risikobetrachtung zur Ausfallwahrscheinlichkeit durchgeführt werden muss, die auch Massnahmen zur Sicherstellung der Funktion sowie Erkennung von Fehlern und Prüfroutinen enthält.

 

Als Ergebnis der Risikobetrachtung für das Terminal 2 wurde die Anforderungsklasse AK3 als höchste Anforderung festgestellt. Die notwendige Betriebssicherheit für diese Anforderung wird neben den Standard LonWorks®-Mechanismen durch Zusatz Massnahmen gewährleistet. So werden z.B. Ringleitungen eingesetzt, um Kommunikationsausfälle durch Kabelunterbrechungen zu vermeiden. Der Ort einer Unterbrechung wird erkannt und gemeldet. Geräte werden bei Kurzschlüssen rückwirkungsfrei vom Bus abgetrennt, so dass sich ein Ausfall auf einen Busteilnehmer beschränkt. Die Geräte werden ständig überwacht, um funktionale bzw. Kommunikationsprobleme zu erkennen und zu melden. Regelmässige automatische Prüfungen durch ein von der Entrauchungssteuerung unabhängiges Testprogramm im Bereich der GLT dienen zum Aufdecken von evtl. Fehlern, die sich durch die Geräteüberwachung nicht erkennen lassen, z.B. mechanische Fehler an Klappen.

Entrauchungskonzept
Modulare Funktionsbausteine gewährleisten hohe Funktionalität und Flexibilität Durch die Gliederung in verschiedene Module mit individuell parametrierbaren Logikfunktionen ergibt sich eine sehr hohe Flexibilität und Skalierbarkeit des Systems. Der LON-LWL-Backbone erlaubt ausserdem eine weitläufige Ausdehnung. Das Gesamtsystem umfasst folgende Funktionen: Automatische Entrauchung Bei Auslösung eines automatischen Melders der Brandmeldeanlage erfolgt über eine BMUZ (Brandmeldeunterzentrale) eine Meldung an den zugehörigen Entrauchungskoordinator (EnKo). Der EnKo aktiviert anhand der gespeicherten Logiktabelle die entsprechenden Entrauchungsgruppen und überträgt diese Information über das LON-Netzwerk an die Klappenkoordinatoren (KK). Die Klappenkoordinatoren entscheiden anhand der Zuordnungen zur aktivierten Entrauchungsgruppe, welche Klappen bzw. Fremdsysteme kommandiert werden müssen. Brandschutzklappen (BSK) werden geschlossen und Lüftungsanlagen abgeschaltet, um möglicherweise verrauchte Bereiche und Nachbarbereiche abzuschotten und so die Ausbreitung von Rauch zu verhindern. Entrauchungsklappen (EK) und Jalousieklappen (JK) werden geöffnet, um den Rauchabzug freizugeben. Brandventilatoren werden eingeschaltet, um den Rauch zügig abzuziehen. Kommandos an nachgelagerte Gewerke sorgen z.B. für das Schliessen von Brandschutztüren und die Freigabe von Fluchttüren.
Alle Kommandos ausser der Ventilatoransteuerung, erfolgen vom Klappenkoordinator über einen im Ring verlegten LONBus an FISS-Module, die zur Ansteuerung der Klappen und Fremdgewerke sowie zur Erfassung von Rückmeldungen dienen. Die Abschaltbefehle für RLT- und TGAAnlagen (eigene Mieteranlagen) sowie die Einschaltbefehle für die Entrauchungsventilatoren erfolgen direkt vom EnKo über den LONBus an die entsprechenden DDCStationen. Rückmeldungen von Entrauchungsventilatoren und anderen Komponenten werden von den zugehörigen DDC-Stationen ausgewertet. Bei Abweichungen vom Sollzustand werden Alarme generiert.

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FISS-Modulen sind spezielle LONGeräte von Honeywell für die Ansteuerung von Brandschutz- und Entrauchungsklappen. Die Module unterstützen für Klappen die Überwachung beider Endlagen, die Auslösung durch Rauchmelder und Thermoelement sowie Fernbefehle und Wartungsmeldungen, sind aber auch für die Ansteuerung von Fremdsystemen verwendbar. Manuelle Auslösung der Entrauchung durch die Feuerwehr. Über die Tableau-Taster kann zusätzlich zur automatischen Steuerung eine manuelle Ansteuerung der Entrauchung bzw. Übersteuerung der Automatik nach Entscheidung der Feuerwehr erfolgen. Die Meldungen der aktivierten Tableauschalter werden über den LWL-LON Backbone zu den entsprechenden EnKo’s übertragen bzw. den Tableaus zur Signalisierung (Leuchtmelder-Anzeige) rückgemeldet. Die manuelle Entrauchungssteuerung wirkt ansonsten wie die automatische Entrauchungssteuerung. Systemüberwachung und Prüfroutinen Die Funktion aller Geräte, Router und Leitungswege im LON-Verbund des Entrauchungskoordinators wird zyklisch mit Hilfe von Überwachungsgeräten durch Aussenden eines Überwachungssignals und Auswertung der Rückmeldungen geprüft. Im Störfall erfolgt eine Meldung an die GLT. Die Überwachung der LONRinge erfolgt durch spezielle Router, die sowohl eine Leitungsunterbrechung als auch den Ort der Unterbrechung detektieren und melden können. Die LON-Module überwachen sich gegenseitig mit Hilfe des Heartbeats. Bei Kommunikationsausfall erfolgt eine Meldung an die GLT. Erkennen die LON-FISS-Module einen Ausfall der LON Kommunikation, führt dies zum automatischen Schliessen der angeschlossenen BSK-Klappe. Die Funktion der Leitungswege von der GLT zu den Geräten der Entrauchungssteuerung wird durch die GLT überwacht. Im Fehlerfall erfolgt eine Meldung an der GLT. Lückenlose Überwachung und Protokollierung. Da alle Geräte für die Entrauchungssteuerung mit der GLT verbunden sind, können Meldungen und Funktionsabläufe sowie alle Störungen und Aktionen im Brandfall auf der Management-Ebene angezeigt und protokolliert werden. Weiterhin bietet die GLT auch die Möglichkeit zu manuellen und automatischen Eingriffen. So erfolgt die Steuerung von Prüfprogrammen für die Entrauchung von der GLT.

Dabei werden Komponenten gesperrt, die für die Entrauchung wichtig sind, aber bei einer Prüfung nicht angesprochen werden sollen. Alle Prüfvorgänge und vor allem Externer zeitgesteuerter Regelgruppentest über Prüfprogramm der GLT Durch regelmässig durchgeführte Tests während publikumsarmen Zeiten, werden alle Regelgruppen zeitversetzt vollständig mit allen hierfür notwendigen Aktoren einschliesslich Klappen und Entrauchungsventilatoren mit entsprechenden Rückmeldungen geprüft. Dazu werden je Entrauchungskoordinator nacheinander alle Regelgruppen durch Simulation des Brandmeldekontaktes ausgelöst. Die Lüftungsanlagen (RLT) werden im Testzeitraum ausgeschaltet, um ein häufiges Ein- Ausschalten der Anlagen zu vermeiden. Die Entrauchungsventilatoren werden durch den automatischen Test gestartet. Evtl. Fehler während des Prüfablaufs werden in einem Protokoll festgehalten und durch einen Alarmpunkt im Alarmfenster dokumentiert. Somit ist eine umgehende Kontrolle und Instandsetzung der Anlage möglich. Wird während des Tests eine echte Brandmeldung bzw. Tableau-Auslösung detektiert, so wird der Prüflauf mit entsprechendem Kommentar im Fehlerprotokoll und Alarmdatenpunkt abgebrochen. Die Simulation wird zurückgesetzt, so dass die anstehende echte Brandmeldung aktiv werden kann. Eine Auslösung über einen Tableautaster wird sofort aktiviert. Je ENTR-Koordinator zeigt ein Datenpunkt den Status der Überprüfung an (Im Test, Keine Fehler, Fehlerhaft, Prüfung unvollständig). Damit ist eine einfache Übersicht über den Status des Entrauchungssystems gewährleistet. Dieses Projektbeispiel zeigt, dass sich sicherheitsrelevante Systeme bereits vor Verabschiedung der neuen Norm EN61508 mit LonWorks® realisieren lassen. Die erreichte Anforderungsklasse nach den heute gültigen Normen, welche die Anforderungen und Massnahmen zur gesicherten Funktion beschreiben, lässt sich mit geringen Anpassungen in eine gemäss der neuen Norm 61508 geforderte SIL (Safety Integrity Level) Einstufung für Flughäfen abbilden. Störungen werden protokolliert.

Systemumfang
• 524 Entrauchungskoordinatoren und Klappenkoordinatoren • 6200 Klappenmodule für Brandschutzklappen und Entrauchungsklappen • 809 I/O-Module zur Anlagensteuerung und Erfassung von Meldungen • 20 Feuerwehrtableaus und 43 RDA-Taster (Rauchabzugsdruckanlagen) mit etwa 1600 Tastern für Eingriffe der Feuerwehr • 404 Smart-Router mit Ringund Geräteüberwachung • 134 CBL LON-LWL-Router für die Ankopplung an den ringförmigen LWL-Backbone, der sich über das gesamte Terminal erstreckt • Etwa 1 Million Logikfunktionen programmiert • Ansteuerung von zahlreichen Fremdgewerken, wie Nachströmöffnungen, RWA-Anlagen, Sonnensegel, Sonnenschutz, Fluchttüren u. Brandschutztoren

Text: Honywell , Herr Bernhard Tschopp
Fotos:  Airport München