RWA-Errichter mit Zertifizierung

26. April 2011

Errichter von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) können sich seit über 15 Jahren beim BHE zertifizieren lassen.

Mit diesem Zertifikat erhöhen RWA-Fachfirmen ihre Wettbewerbschancen am Markt. Die Betreiber von RWA-Systemen haben durch die Beauftragung dieser qualifizierten Fachfirmen ebenfalls Vorteile. Sie können darauf vertrauen, dass die Funktionssicherheit ihrer RWA gewährleistet ist. Damit verringern sie ihr Haftungsrisiko.

 Text: Sicherheit.info

Fachkongress erneut ausgebucht

26. April 2011

Eine attraktive Plattform für die gesamte Brandschutzbranche bot der dritte Fachkongress Brandschutz am 15./16. März 2011.

450 Teilnehmer nutzten das BHE-Angebot um sich bezüglich innovativer Brandschutzkomponenten, bewährter Sicherungs-Konzepte sowie der aktuellen Normenlage auf den neuesten Stand zu bringen. Sowohl bei dem hochkarätigen Vortragsprogramm als auch bei der Ausstellung standen die Themen Brandmeldetechnik, Sprachalarmierung, Löschanlagentechnik, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie Flucht- und Rettungswege im Vordergrund.

Die beiden am stärksten besuchten Referate waren „Die Haftung des Planer im Brandschutz“ von Dr. Ulrich Dieckert und „Die praktische Umsetzung eines Brandschutzkonzeptes – das Beispiel der RTL Mediengruppe Deutschland“ vorgetragen von Hans-Gerd Funke.

Bild: BHE
Text: sicherheit.info

Fachartikel – Überlebenswichtige Investition

12. April 2011

Selten gewähren Autobauer Einsicht in ihre Sicherheitsvorkehrungen. PROTECTOR hat es im Zusammenspiel mit dem VdS geschafft, die Brandschutzverantwortlichen im VW-Konzern zu einem ausführlichen Interview zu bewegen. Wir sprachen mit Joachim Hardt, Teamleiter Facility Management – Gebäudemechanik bei VW, und Dieter Maske, Labor-Ingenieur für RWA bei VdS über die Bedeutung des Brandschutzes in Industrieanlagen allgemein und bei VW insbesondere.

PROTECTOR: Herr Hardt, Herr Maske, warum ist Brandschutz für die Industrie ein so wichtiges Thema?

Joachim Hardt: „Brände, die nicht sofort effektiv bekämpft werden, sei es durch Technik oder gut geschulte Mitarbeiter, entfachen sehr schnell eine enorme Zerstörungskraft. Werden Brände in Industrieanlagen nicht schnellstens eingedämmt, zerstören sie fast immer die Technik vor Ort und bewirken so einen Produktionsausfall. Meist können dann Lieferversprechen nicht mehr eingehalten werden. Das führt schnell zur Abwanderung von Kunden. Und vor allem: Brände gefährden Menschenleben.

Dieter Maske: Es brennt sehr viel öfter, als man denkt. Laut unseren Partnern vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gab es im Jahr 2009 50.000 Fälle von Feuerschäden im gewerblichen Bereich. Die Gesamtkosten lagen fast bei einer halben Milliarde Euro. Und gefährdet sind keinesfalls nur Anlagen der chemischen Industrie oder der Holzverarbeitung – ein ganz typischer Auslöser sind Defekte in der Elektrik, vom Computer bis zur Fertigungsmaschine. Investitionen in den Brandschutz sind also nicht nur eine wichtige, sondern für viele Betriebe ganz sicher eine überlebenswichtige Investition.

PROTECTOR: Herr Hardt, was sind Ihre Aufgaben in der Volkswagen Service Factory?

Hardt: In der Volkswagen Service Factory bin ich beim Facility Management für die Gebäudemechanik verantwortlich und hier unter anderem für den Bereich RWA für die Planung, Prüfung und Wartung sowie die Instandsetzung der Entrauchungstechnik. Kern all unserer Aufgaben und entscheidend ist für uns in der Service Factory auch immer, bei allen Mitarbeitern, vom Lagerarbeiter bis zum Geschäftsführer, ein Bewusstsein für existierende Gefahren und die Techniken zu ihrer Vermeidung zu schaffen.

Maske: Gerade bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen wir Sicherheitsverantwortliche gerne mit Informationen, Studien und Praxiserfahrungen zu allen aktuellen Gefährdungslagen. Durch unsere eigenen Laboratorien und durch die Mitgliedschaft von VdS in allen relevanten nationalen wie internationalen normensetzenden Gremien sind wir immer auf dem aktuellen Stand der Brandschutztechnik. Natürlich unterstützen wir mit diesem Wissen unsere Kunden.

PROTECTOR: Und Herr Maske, was sind Ihre zentralen Aufgaben bei VdS?

Maske: Bei Europas Nummer Eins für Zertifizierungen von Sicherheitstechnik bin ich zuständig für Prüfaufträge sowie Zertifizierungstätigkeiten nach europäischen Normen und VdS-Richtlinien im Bereich Rauchfreihaltung. Das sind im wesentlichen Aufgaben im Rahmen unseres Status als DIBT-notifizierte Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle nach dem Bauproduktengesetz. Weiter bin ich natürlich auch zuständig für den Informationsaustausch mit Kunden und Fachkreisen.

Zusätzlich gibt es als Dienstleister für Volkswagen noch unsere Kollegen von der Technischen Prüfstelle, Europas größter Sachverständigen-Organisation für Brandschutz. Diese überprüfen in Deutschland alle Brandschutzanlagen des Volkswagen-Konzerns und unterstützen auch Projekte im Rahmen der Planungsphase. Mit Volkswagen gibt es zusätzlich zum Beispiel einen turnusmäßigen Workshop mit den Sicherheitsexperten des Unternehmens, unseren Leuten und Vertretern von Versicherungen. Das stellt einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch über alle neuen Problemlösungen sicher.

PROTECTOR: Volkswagen ist schon aufgrund seiner Größe und Internationalität ein Benchmark für Sicherheit – können Sie uns hier ein paar Fakten nennen?

Hardt: In Wolfsburg steht das größte Automobilwerk der Welt, mit einer Fertigungskapazität von aktuell mehr als 3.400 Fahrzeugen am Tag. Unser Werksgelände umfasst eine Fläche von rund 6,5 Quadratkilometern, davon sind etwa 1,6 Quadratkilometer überdacht. Hier ließe sich das Fürstentum Monaco unterbringen. Unser internes Straßennetz ist 75 Kilometer lang, das Schienennetz 70 Kilometer. All das stellt schon allein logistisch enorme Anforderungen an den Brandschutz, denen wir gerecht werden müssen. Hinzu kommt, dass rund 50.000 Mitarbeiter direkt auf dem Gelände arbeiten. Wir vom Volkswagen-Brandschutz sind für die Sicherheit all dieser Menschen – quasi für eine gesamte Stadt – verantwortlich. Daraus resultiert, dass der Steuerungsaufwand sehr hoch ist. Entsprechend all diesen Dimensionen sind auch die Aufgaben des VW-Brandschutzes sehr umfassend. Die Bauten hier sind in der Regel zweigeschossig und haben meist die Ausmaße eines Aida-Dampfers. Das macht 557 NRA-Anlagen mit 6.562 Geräten alleine für den Standort Wolfsburg, allesamt VdS-zertifizierte Anlagen von VdS-zertifizierten Errichtern. Die funktionieren sicher. Gebündelte Systeme und automatisierte Abläufe sichern die Sofortreaktion, und das kommt dem Personen- und Sachwertschutz entgegen.

Maske: Ein optimaler Kreislauf. Wichtig ist auch die Konsequenz, mit der die Brandschützer bei Volkswagen ihre Anlagen und besonders auch die Brandmeldetechnik prüfen und warten.

Hardt: Schon in die ersten Planungen für den Bau neuer Gebäude oder für Umbauten sind alle Fachgewerke, zum Beispiel die Brandschutzplanung, involviert, um die erforderlichen Sicherheitsstandards einzuplanen und umzusetzen.

Maske: Die Leistungen von Volkswagen im Brandschutz und ganz speziell auch für den Schutz ihrer Mitarbeiter kann man wirklich nur lobend hervorheben. Volkswagen verfolgt seit vielen Jahren konsequent ein hohes Qualitätsniveau: vom VdS-geprüften und -anerkannten Einzelbauteil über VdS-geprüfte und -anerkannte Systeme, verbaut und gewartet durch VdS-zugelassene Errichterfirmen. Das garantiert, dass Brandschutztechnik wirklich zuverlässig helfen kann, wenn es darauf ankommt.Hardt: Das VdS-Siegel ist ein sehr wichtiges Qualitätsmerkmal. Wir haben auch international die Erfahrung gemacht, dass die verschiedensten Feuerbetriebsversicherer sehr auf das VdS-Zertifikat achten.

Maske: Wenn ich das in diesem Zusammenhang erwähnen darf: VdS-zertifizierte RWA werden von Versicherern übrigens regelmäßig in ihre versicherungstechnische Bewertung aufgenommen. In Mexiko haben wir beispielsweise alle Volkswagen-Brandschutzsysteme geprüft, weil dort momentan weder anerkannte Errichter tätig sind, noch überhaupt Regelwerke existieren. Deshalb interessierte die Verantwortlichen natürlich, ob sie sich im Ernstfall wirklich auf ihre Anlagen verlassen können.

PROTECTOR: Sicherheit kostet Geld. Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitsverantwortlichen und den Einsparern in den Finanzabteilungen. Wie überzeugen Sie Ihre Kollegen, erhebliche Summen in den Brandschutz zu investieren?

Hardt: Investitionen in den Brandschutz sind wichtige Investitionen in die Zukunft. Natürlich sind bei der Planung auch immer die Kosten wichtig. Unsere Maßnahmen müssen daher bezahlbar sein, bedarfsgerecht und risikobezogen.

Maske: Da stimme ich Herrn Hardt zu. Ein Leitmotto im Brandschutz heißt: Billig ist teuer. Ich habe bei anderen Unternehmen oft erlebt, dass Sicherheitsverantwortliche auch gegen ihre eigene Überzeugung billige Anlagen einbauen mussten. Schnell stehen diese Unternehmen nach einem Brandfall, den eine vermeintlich preiswerte Anlage nicht löschen und nicht einmal begrenzen konnte, am Rand der Insolvenz. Firmenlenker, die so etwas erlebt haben, gehen dann eigentlich immer auf Nummer Sicher und schützen sich mit VdS-zertifizierten Brandschutzsystemen. Besonders bedenklich hinsichtlich der Kosten finde ich, dass aktuell Prüfungen entsprechend den Anforderungen DIN EN 12101-2 NRWG (natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte) angeboten werden, die den bisherigen Sicherheitsstandard nach DIN 18232-3 beziehungsweise VdS 2159 bei weitem nicht erfüllen. Das macht den Brandschutz natürlich kurzfristig günstiger. Aber eben nicht mehr sicher. Der Abbrand einer in Reihe geschalteten Fertigungshalle kann zum längeren Ausfall einer gesamten Produktionskette führen, da ja nicht alle Funktionen redundant ausgelegt werden können. Das ist dann, wenn Kunden abwandern, der Gau für viele Unternehmen.

Hardt: Bei uns wurden in den letzten Jahren die Investitionsmöglichkeiten für den Bereich Brandschutz deutlich erhöht, weil den Controllern auch anhand der zahlreichen Vorkommnisse in der Industrie klargeworden ist, wie wichtig Sicherheit ist.Außerdem bietet anspruchsvolle Brandschutztechnik ja noch weitere Vorteile, die gar nichts mit der Feuerbekämpfung zu tun haben. Unsere Anlagen stellen auch die tägliche Be- und Entlüftung der Produktionshallen sicher. Und während der besonders heißen Tage im Frühsommer 2010 stand einmal die Kühlung in unserer Halle für die Fertigung von Kunststoffteilen kurz vor dem Kollaps. Das hätte für die gesamte Produktionshalle die Abschaltung aller Geräte bedeutet. Hier konnten nur noch die RWA, die auch für die ganz alltägliche Lüftung genutzt werden können, die Halle wieder kühlen. Unsere RWA trugen so entscheidend dazu bei, den kontinuierlichen und optimalen Produktionsfluss zu sichern.

Maske: RWA minimieren nicht nur Brandschäden. Sie stellen unter anderem auch wirksame Löscharbeiten sicher und ermöglichen auch eine frühzeitige Abfuhr aller Arten von toxischen Gasen. Das ist nicht nur wichtig für die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern auch im Sachwertschutz. Betroffene Anlagen werden so nicht kontaminiert, was häufig eine tagelange Stilllegung bedingt. RWA verhindern auch den gefürchteten Flash-over-Effekt durch ihre frühzeitige Wärmeabfuhr.

Hardt: Grundsatz aller Brandschutzmaßnahmen bei Volkswagen ist, dass die Produktion so schnell wie möglich wieder anfahren kann. Danach richten wir die Brandschutztechnik aus. Auch das ist übrigens ein Argument, das die Entscheider in den Finanzabteilungen zu Recht sehr gut überzeugt.

Maske: Ich sehe den Systemgedanken, den Volkswagen verfolgt, als entscheidenden Erfolgsfaktor für die Minimierung von Brandschäden und die schnellstmögliche Wiederaufnahme der Produktion. Ein Beitrag zum Erreichen dieses hohen Zieles ist die Verwendung VdS-geprüfter und -anerkannter Technik, eingesetzt in ein nach VdS-Richtlinien auf Kompatibilität geprüftes Rauch- und Wärmeabzugssystem, eingebaut und gewartet durch eine VdS-anerkannte Errichterfirma. Das garantiert eine sichere Anti-Feuer-Komplettlösung aus einer Hand.

Hardt: Der Systemgedanke von VdS durch die Einbeziehung von Errichterfirmen ist wichtig, das kann ich nur bestätigen. Was nutzt die beste Anlage, wenn sie nicht korrekt läuft?

PROTECTOR: Wie kam es zur Zusammenarbeit von Volkswagen und VdS Schadenverhütung?

Hardt: Unser erster Kontakt kam zustande, weil wir 2004 ein paar Probleme mit der Euronorm hatten. Ich kontaktierte VdS bezüglich der Unterschiede zwischen CE und VdS. Dieter Maske war hier sozusagen mein Lehrmeister.

Maske: Ich profitierte ja nur vom gesammelten Wissen meiner Kollegen im Bereich Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Zum Beispiel erschienen bereits 1973, elf Jahre vor Herausgabe der ersten Fassung der DIN 18232-2, die Richtlinien VdS 2002, die sich schon mit dem Thema „Sicherer Rauch- und Wärmeabzug“ befassten.

Hardt: Nach den Gesprächen besuchte ich einige Schulungen, wie zum Beispiel bei der IHK-Koblenz, Geräteschulungen bei VdS-zertifizierten Errichterfirmen und des VdS-Bildungszentrums in Köln. Wir haben festgestellt, dass unsere internen RWA-Vorgaben der aktuellen DIN angepasst werden mussten. Weiterhin waren unsere Vorgaben sehr produktbezogen, so dass wir sehr eingeschränkt bezüglich der Dienstleistungen von Errichterfirmen waren. Auf Grundlage der VdS-Richtlinien und der DIN wurden die RWA-Brandschutznormen von Volkswagen überarbeitet, indem wir klare, eindeutige, neutrale Vorgaben erarbeitet haben. Somit können Ausschreibungen gestaltet werden, an denen jeder, der die Vorgaben einhält, sich beteiligen kann. Entscheidend war für uns auch die Neutralität von VdS. Qualitätssiegel, die sich die Errichter gegenseitig verleihen, konnten uns nicht überzeugen. Jetzt ist VdS der konzernweite Standard für den RWA-Brandschutz von Volkswagen.

PROTECTOR: Wie kam das?

Hardt: Gemäß unserem Leitspruch, dass die Produktion nach einem Brandfall so schnell wie möglich wieder anfahren können muss, legen wir größten Wert auf Sicherheit und Zuverlässigkeit. Vom Bauteil bis zum Errichter, aber auch bezüglich der Mindestanforderung an die verschiedenen Brandschutzklassen. Die umfassende Qualität der VdS-Dienstleistungen hat uns hier überzeugt.

Maske: Die Entscheider bei Volkswagen schätzen, dass wir durch über hundert Jahre gesammeltes Wissen über die nötige Kompetenz im hochkomplexen Feld Brandschutz verfügen.

PROTECTOR: Bekannt sind ja die Debatten im Markt um den Unterschied zwischen der EN 12101-2 und dem VdS-Siegel. Wie ist Ihre Meinung zum Thema, Herr Maske?

Maske: Die Erstellung einer europäischen Norm ist als Bürokratie von zig Delegierten natürlich schwerfällig. Es ist eine aus zahlreichen Länder-, Institutions-, Lobby- und Einzelinteressen zusammengewürfelte Norm auf dem untersten Minimum. Sie wissen aus eigener Erfahrung, was herauskommt, wenn eine Masse von Delegierten aus verschiedenen Ländern und Kulturen sich auf etwas einigen sollen. Wir fragen unsere Kunden immer: Wollen Sie bei der Sicherheit Kompromisse eingehen? Das VdS-Qualitätssiegel dagegen steht weltweit dafür, dass Brandschutz und allgemein Sicherheitsprodukte und -Dienstleistungen auch wirklich zuverlässig funktionieren und Werte sowie Menschenleben retten.

PROTECTOR: Ganz konkret wird im Brandschutzmarkt gerade die Situation nach Ablösung der DIN 18232-3 durch die DIN EN 12101-2 kontrovers diskutiert…

Maske: Die DIN EN 120101-2 ist seit September 2006 verpflichtend und ist die Voraussetzung für den freien Warenverkehr. Sie befindet sich seit Herausgabe schon wieder in Überarbeitung und wird in neuer Form wahrscheinlich dieses Jahr veröffentlich werden. Mit Herausgabe der DIN EN 12101-2 wurden die in der DIN 18232-2 verbindlichen Qualitätsstandards zum Teil variabel gestaltet. Es wurden Klassen eingeführt, die vom Hersteller frei festgelegt werden können. So können je nach Wahl die bisherigen Qualitätsstandards weit unterschritten werden. Es besteht das Risiko, dass jetzt ganz offiziell EN-Anlagen zum Einsatz kommen, die zwar kostengünstiger, aber sicherheitstechnisch unzulänglich sind.

VdS dagegen hat, um das bisherige Sicherheitsniveau halten zu können, in Abstimmung mit dem FVLR (Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V.) Mindestanforderungen an die natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsgeräte als Grundlage einer VdS-Systemzulassung festgelegt, die das gewohnte Qualitätsniveau sicherstellen. Besonders betonen möchte ich die:

  • RE 50 – Mindestanforderung an die Funktionssicherheit,
  • SL 500 – Mindestanforderung an die Schneelastklasse,
  • WL 1500 – Mindestanforderung an die Windlast,
  • B 300 – Mindestanforderung an die Wärmebeständigkeit und
  • T (-05) – Mindestanforderung an die Funktionssicherheit unter Temperatureinfluss.

 Ein konkretes Beispiel: Zurzeit werden NRWG in der Klasse T (00) zugelassen. Das heißt, diese Geräte wurden keiner Funktionsprüfung bei null Grad Celsius unterzogen, sondern nur unter den bei der Produktprüfung aktuell herrschenden Temperaturverhältnissen geprüft. Dies können im Sommer auch schon einmal 25 Grad Celsius oder mehr sein. Unter Berücksichtigung des hohen Einflusses der Temperatur auf das zur Öffnung des NRWG eingesetzten Druckgases – das ist meist C02 – kann man hier nicht von einer sicheren Anlage sprechen. VdS-geprüfte Rauch- und Wärmeabzugsgeräte werden vollständig in einer Klimakammer unter Simulation von Schneelast sowie Windlast auf einwandfreie Funktion unter verschiedensten Temperaturbedingungen überprüft. Übrigens werden nach VdS unter anderem auch die Antriebe verschiedenen Umweltprüfungen unterzogen, was entsprechend DIN EN 12101-2 nicht gefordert wird. Und die Möglichkeit, später Änderungen am Gerät durchzuführen, ist von vornherein geregelt, was zu Planungssicherheit und Kostenreduktion führt.

PROTECTOR: In Fachkreisen hört man immer wieder von dem sogenannten „Schokoladen-NRWG“. Was hat es damit auf sich?

Hardt: Es ist derzeit möglich, ein NRWG in den Klassen T(00), Re A, WL A, SL A, B A und so weiter zu kreieren. „A“ bedeutet in diesen Fällen die völlig freie Auswahl der Klasse. In Fachkreisen wird dieses Produkt deshalb „Schokoladen-NRWG“ genannt, da man es bei entsprechender Klassenauswahl rein theoretisch aus Schokolade herstellen könnte. Mit einem NRWG aus Schokolade wird es allerdings schwierig, den Eine-Stunde-Benchmark von Volkswagen sicherzustellen.

Maske: Diese Problematik wird unter anderem auch in der Überarbeitung der neuen EN 12101-2 berücksichtigt. Bei uns dagegen dürfen zusätzlich zu vorgenannten Mindestanforderungen an die Klassen nur VdS-geprüfte und -anerkannte Einzelbauteile zum Einsatz kommen, das System wird zusätzlich nach den Richtlinien VdS 2159 (pneumatische Systeme) beziehungsweise VdS 2594 (elektrische Systeme) geprüft und zertifiziert. Hierbei steht der Systemgedanke – dass ein System maximal so gut ist wie sein schwächstes Bauteil – immer im Vordergrund. Denn es ist das schwächste Bauteil, dem Menschen ihre Sicherheit anvertrauen müssen. Gerade unter diesem Aspekt habe ich meine Probleme mit der aktuellen EN.

PROTECTOR: Wie sehen Sie die weiteren Entwicklungen auf diesem Gebiet?

Maske: Die Normenreihe EN 12101 wird zurzeit überarbeitet und folgt aktuell dem Gedanken der Bauteilprüfung, den VdS schon seit Jahrzehnten eingeführt hat. Die DIN EN 12101-10 (Energieversorgungseinrichtungen) wurde bereits veröffentlicht und die pr EN 12101-9 (Steuertafeln) befindet sich momentan im Umfrageverfahren, so dass man wohl 2011 mit der Veröffentlichung rechnen kann. Generell sind die in vorgenannten Normen enthaltenen Prüfverfahren nahezu identisch mit denen der entsprechenden VdS-Richtlinien, so dass nur ein geringer prüfungstechnischer Mehraufwand im Rahmen eines VdS-Anerkennungsverfahren berücksichtigt werden muss. Leider wurden bei der aktuell laufenden Überarbeitung der DIN EN 12101-2 keine Anforderungen an die sichere Funktion der Antriebe bei unterschiedlichen Umweltbedingungen, wie Korrosion oder EMV, aufgenommen, obwohl VdS dies als unbedingt notwendig erachtet. Daher werden wir auch in Zukunft die Antriebe entsprechend den Anforderungen der VdS-Richtlinien VdS 2580 (elektrisch, mechanisch) beziehungsweise VdS 2583 (pneumatisch) prüfen und anerkennen.

Hardt: Wie schon erwähnt, sehe ich den neutralen Brandschutz-Zertifizierer VdS als sehr kompetenten, kooperativen Partner an. Die VdS-Richtlinien geben meinen Kollegen von vornherein eine gewisse Planungssicherheit. Ohne die konkreten Richtlinien des VdS und unsere Volkswagen-internen Vorgaben wäre es sehr schwer, durch die EN 12101 durchzusteigen. Wir haben innerhalb der Volkswagen Service Factory in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Bereichen, wie zum Beispiel Konzernsicherheit, Brandschutz aus verschiedenen Standorten und dem Einkauf, eine Vorgabe geschaffen, die als roter Faden jedem RWA-Planer bei Volkswagen zur Verfügung steht. Wir vom Facility Management Gebäudemechanik der Service Factory haben am Standort Wolfsburg die Betreiberfunktion übernommen und sind verantwortlich für die Planung, Bauleitung, Abnahme und Wartung. Wir haben mittlerweile Anfragen aus den verschiedensten Werken aus unserem Konzern. Ich beschäftige mich seit Jahren mit der RWA-Technik, so dass unser Team mittlerweile komplette Projekte selbst durchführt – nicht nur am Standort Wolfsburg, sondern zum Beispiel auch am Standort Braunschweig, wo durch uns die Halle 7 des Werkzeugbaus modernisiert wurde. Von der Planung bis hin zur Übergabe an den Betreiber vor Ort erfolgten alle Arbeiten aus einer Hand. Wie auch die EN immer wieder geändert wird, so müssen auch wir uns immer wieder den Gegebenheiten anpassen. Wir bei Volkswagen sind uns dieser Verantwortung bewusst.

Text: Protector 02/2011
Fotos: VW, VdS

Internationales ift Brandschutzforum 2011 am 11. und 12. Mai in Nürnberg

4. April 2011

Brandschutzanforderungen kennen und richtig anwenden
Neue Prüfnormen für Feuerschutzabschlüsse, das Brandverhalten von Baustoffen in Fenstern und Fassaden sowie geänderte Regeln für Zulassungsverfahren haben großen Einfluss auf die Klassifizierung und damit auch die Marktchancen von neuen und bestehenden Produkten. Auch die Produktnorm für Fassaden DIN EN 13830, die zukünftige Produktnorm für Feuer- und Rauchschutzabschlüsse prEN 16034, die Spielregeln für die CE-Kennzeichnung sowie die neue Bauproduktenverordnung halten wichtige Änderungen bereit. Das ift Brandschutzforum am 11. und 12. Mai 2011 in Nürnberg verschafft einen aktuellen Überblick über die neuesten Entwicklungen.

Die 2-tägige Veranstaltung steht unter dem Motto „Brandschutzanforderungen kennen und richtig anwenden“ und behandelt ausführlich Themen wie Austauschbarkeitsregeln und EXAPs, die Vereinfachungen durch eine kompetente Anwendung und Auslegung ermöglichen. Dies gilt auch für die Nutzung moderner Simulationstools, mit denen sich der Prüfaufwand verringern lässt, beispielsweise bei NRWG-Elementen.

Referenten des ift Rosenheim sowie namhafte Fachleute aus Industrie und Wissenschaft geben außerdem praxisrelevante Auskünfte zu den Besonderheiten der Zulassungsverfahren in Deutschland, wie zum Beispiel über das Zulassungsverfahren Z-6.21 für Feuer- und Rauchschutzabschlüsse in der Außenanwendung.

Daneben wird auch der bauliche Brandschutz in den USA, Polen, Österreich und der Schweiz unter die Lupe genommen. So werden beispielsweise mit dem Thema „Nachweise für den US-Markt im Brandschutz?“ die aktuellen Anforderungen, Normen und Nachweisverfahren in den USA erläutert, um international tätigen Unternehmen Einblicke in die Entwicklungen in anderen Ländern zu geben.

Insgesamt 24 Vorträge vertiefen folgende Themenschwerpunkte:

• Verwendbarkeitsnachweise von Feuer- und Rauchschutzabschlüssen

• Innentüren und Türen in Fluchtwegen

• Verglasungen und Wände

• Feuer- und Rauchschutzabschlüsse

• Baustoffe, Zubehör, Austauschbarkeit

• Fassaden und NRWG

Die Unterteilung des Vortragsprogramms in verschiedene Themenblöcke bietet die Möglichkeit, die Informationen gezielt und verdichtet einzuholen.

Am ersten Veranstaltungstag werden die neuen Anforderungen eindrucksvoll mittels einer Live-Bauteilbrandprüfung im ift-Labor Brandschutz in Nürnberg aufgezeigt.

Die englische Übersetzung aller Vorträge bietet auch Besuchern aus dem Ausland Unterstützung beim professionellen und effizienten Umgang mit Prüfungen, Nachweisen und Zulassungsverfahren.

Das Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf www.ift-rosenheim.de unter der Rubrik „Veranstaltungen“.

FeuerTRUTZ: Feuertaufe erfolgreich bestanden

21. März 2011

Die FeuerTRUTZ, erste Fachmesse mit Kongress für vorbeugenden Brandschutz, erlebte vom 15. bis 16. März 2011 ihre Feuertaufe: 108 Aussteller, 35 Expertenvorträge sowie ein fachspezifisches Rahmenprogramm lockten aus dem Stand über 2.300 Messe- und Kongressbesucher zum Dialog nach Nürnberg. Dort konnten sie sich über Lösungen und Produkte zur Brandverhütung und -eindämmung informieren. Das Thema des Brandschutzkongresses, „Brandschutz in Sonderbauten“, traf offensichtlich den Nerv der Branche.

„Der vorbeugende Brandschutz hat mit der FeuerTRUTZ 2011 in Nürnberg seine Heimat gefunden. Die überwältigende Resonanz der Aussteller, Besucher und Teilnehmer macht uns stolz und bestätigt unser neues Konzept. Wir freuen uns deshalb schon jetzt mit allen Beteiligten auf eine Fortsetzung“, erklären die Veranstalter vom Feuertrutz Verlag und der NürnbergMesse gemeinsam. Als erste deutsche Veranstaltung deckt die FeuerTRUTZ die drei Teilbereiche des vorbeugenden Brandschutzes ab. Unter einem Dach wurden sowohl bauliche, anlagentechnische als auch organisatorische Maßnahmen präsentiert und diskutiert.

Fachplaner, Architekten und Sachverständige sowie Mitarbeiter von Behörden und Brandschutzbeauftragte nutzen die zwei Veranstaltungstage um sich auf den neuesten Stand zu bringen und Kontakte zu pflegen. Im Kongress wurden u.a. die bevorstehende Muster-Industriebaurichtlinie, die neue Schulbaurichtlinie und Lösungsansätze für Pflegeeinrichtungen ausführlich vorgestellt. Das Angebot der Fachmesse reichte von Brandmelde- und Löschtechnik über Entrauchungsanlagen bis hin zu Flucht- und Rettungssystemen.

Neue Produktionshalle für den Türenhersteller – Teckentrup in Zörbig

9. März 2011

Besonders bei groß dimensionierten Gebäuden, Lagerhallen und Produktionsstätten ist die Planung der Belichtung und Belüftung einer Immobilie ein entscheidendes Kriterium. Hier sind intelligente Lösungen gefragt, um vorhandene äußere Bedingungen so zu beeinflussen und zu steuern, dass ein Höchstmaß an Komfort für die Gebäudenutzer im Innern erreicht wird. Dabei bilden Licht, Luft, Sicherheit und zunehmend auch die Energieeffizienz die zentralen Komponenten, wie der Neubau der Produktionshalle von Teckentrup GmbH & Co. KG am ostdeutschen Standort in Zörbig OT Großzöberitz in Sachsen-Anhalt anschaulich demonstriert. Hier werden Türen und Tore für die unterschiedlichen Anforderungen in ganz Europa, den Mittleren Osten und Südafrika gefertigt.  

Ausbau und Spezialisierung für die Anforderungen der Zukunft
„Die Nachfrage nach Türen und Toren wird immer individueller. Darauf muß auch die Fertigung reagieren“, erläutert der Geschäftsführer des familiengeführten Unternehmens, Kai Teckentrup, der nun mit dem Neubau die Türenfertigung auf den Standort Ostdeutschland konzentriert. Die Produktion der hochmodernen Industrie- und Garagentore am ostwestfälischen Stammsitz in Verl-Sürenheide wurde bereits in den vergangenen Jahren modernisiert. Baubeginn in Zöbrig war im April 2009. Hoher Komfort, gute Wirtschaftlichkeit und schnelle Bauweise waren die Ansprüche des Bauherrn, die im Vordergrund der Realisierung standen.

Mit der Hallenerweiterung verfügt der erfolgreiche Hersteller in Sachsen-Anhalt nun über insgesamt 30.000 m2 Produktions- und Versandfläche. Damit ist Teckentrup in der Lage, auf die individuellen Anforderungen – von der Einzelanfertigung bis zu unterschiedlichen Kommissionierungen – seine Bauelemente noch zügiger herzustellen und noch schneller auf die Kundenwünsche zu reagieren.

Planung und Konstruktion
Das Werk liegt verkehrstechnisch gut angebunden direkt an der Bundesautobahn A 9 zwischen Leipzig und Bitterfeld. Mit der Planung und dem Bau der Produktionshalle wurde als Generalübernehmer die Firma Stahl- und Verbundbau GmbH, Berlin beauftragt. Der Hallenneubau verfügt über ca. 12.400 m2 Nutzfläche für Produktion und darüber hinaus über 3.840 m2 Nutzfläche für Lager und Versand. Das Gebäude grenzt direkt an das acht Meter hohe Bestandsgebäude. Die Hallenkonstruktion besteht aus Stahlbetonstützen, Holzleimbinder (bis zu 1,80 m Höhe), einer Dacheindeckung mit Trapezblech und einer vorgehängten Fassade aus Metallleichtbauelementen. Die Bewältigung der Bauaufgabe erforderte von allen am Bau beteiligten Ausführungsgewerken eine gute Koordination und Bewältigung der Schnittstellen insbesondere bei

  • der Herstellung der Tragkonstruktion
  • dem Dachaufbau und der Berücksichtigung der Öffnungen
  • der Einplanung und Montage der Lichtbänder
  • der Erfüllung des Brand- und Rauchschutzkonzepts
  • des Entwässerungskonzeptes

ESSMANN Lichtbänder mit 5 Meter Spannweite 
Für die hochmoderne Produktion von Bauelementen benötigt man optimal ausgeleuchtete, blendfreie Produktionsstätten und gutes Klima. Für den Neubau  entschied man sich deshalb für moderne, gewölbte Lichtbänder von ESSMANN.

Dem geforderten Wunsch nach ausreichend Licht und gutem Klima entsprechen die großdimensionierten ESSMANN Lichtbänder vom Typ 940/10 in unterschiedlicher Länge, die über die gesamte Dachfläche (insgesamt ca. 3.000 m2 Lichtbandfläche) verteilt montiert wurden. Um eine qualifizierte Ausleuchtung des Neubaus sicherzustellen, entschied sich der Bauherr für Lichtbänder mit einer Spannweite von 5 Metern und Längen von 22,95 Meter bis 27 Meter. Ein Lichtband misst sogar 36 Meter Länge. Die in die Lichtbänder integrierten  Klappen verfügen über Wind- und Regensteuerungen die ein sicheres Schließen der für die Lüftung geöffneten Klappen bei Wind oder Regen sicherstellt.

Der Forderung nach erhöhtem Wärmeschutz erfüllte ESSMANN mit hoch-wertigen Polycarbonat-Mehrfachkammerplatten als Verglasung in den Lichtbändern, 16 mm stark, mit einem U-Wert von 1,8 W/m2K. Umlaufend um die Lichtbänder positioniert befinden sich Personen-Absturz-Sicherungen (PAS). Über das gesamte Dach sind 99 Stück PAS-Konsolen an den Lichtbändern installiert. Die PAS-Konsole kann als Anschlagspunkt für Montage- und Wartungsarbeiten auf dem Dach genutzt werden. In Abhängigkeit von der Fallhöhe wird sie als Absturz- und/oder Rückhaltesystem verwendet und erfüllt als Anschlageinrichtung die geltenden Anforderungen der Klasse A nach DIN EN 795 und DIN EN 362. Auf den Einbau von Sekuranten und die daraus resultierenden zusätzlichen Abdichtungsarbeiten konnte demzufolge vollständig verzichtet werden.

Gute Gewerkekoordination zahlt sich aus!
Die anspruchsvolle Montage erforderte eine gute Abstimmung, umsichtige Planung und versierten Umgang mit relativ starken und massiven Bauteilen. Der kompakte Dachaufbau besteht aus 180 mm Trapezblech, 200 mm Dämmung, der Dachabdichtung und dem Zargenbauteil für die Aufnahme der Lichtbänder (jeweils 3 mm stark und 60 cm hoch plus zusätzlicher Verstärkungen). Die einzelnen Binderabstände betragen 8 Meter, d.h. die Zarge allein wiegt mehr als  100 kg, die es zu bewegen galt.

Im wahrsten Sinne des Wortes keine leichte Aufgabe. Besonderes Augenmerk galt den vielen Rohbauöffnungen in Verbindung mit den Trapezprofilen, die mit Kranen verlegt wurden. Hier kam es besonders auf die zügige Abwicklung und schnelle, wind- und regendichte Schließung der Dachöffnungen sowie die zügige bauabschnittweise Belieferung an. Nur so ließen sich unnötige Ausfallzeiten verhindern und der enge Bauzeitenplan exakt einhalten. 

Die Montage der Lichtbänder erfolgte baufeldweise, jeweils nach Baufortschritt der Dachdecker und in enger Abstimmung mit den Gewerken Trapezverlegung und Dacheindeckung. In der Regel waren bis zu 10 bis 12 Monteure auf der Baustelle. Montagebeginn war am 22. Juni 2009 und die Inbetriebnahme konnte bereits gut einen Monat später am 5. August 2009 erfolgen. 

ESSMANN – zuverlässiger Partner für Architekten und Bauingenieure
Für das Bauvorhaben Teckentrup wurden die Forderungen der Entrauchung nach den Vorgaben der Industriebaurichtlinie ausgeführt. Dementsprechend waren insgesamt 77 Rauch- und Wärmeabzugsklappen ausgeschrieben. Um auch die notwendigen Wärmeabzugsflächen sicherzustellen zu können, wurden aber insgesamt 99 RWA-Klappen benötigt. Selbstverständlich mussten die nach DIN vorgegeben Mindestabstände für diese 99 Klappen unbedingt eingehalten werden. Eine schwierige Planungsaufgabe, die an einigen Stellen eine veränderte Tragkonstruktionen, bzw. auch längere Lichtbänder notwendig machte. 

Die Installation von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen unterliegt strengen Vorschriften und gesetzlichen Regelungen, die in den Normen und Landesbau-ordnungen festgelegt sind. Diese Faktoren müssen alle berücksichtigt und in Einklang gebracht werden. Deshalb empfiehlt es sich, bereits in der frühen Planungsphase die Fachleute für Brand- und Rauchschutz von ESSMANN mit ins Projektteam zu berufen. Sie  haben sich auf Brand- und Rauchschutz spezialisiert und bieten ihren Marktpartnern bewährte und individuelle, ganzheitliche Lösungen für ein integriertes Brand- und Rauchschutzkonzept mit klar definierten Schutzzielen. Ihre Aufgabe ist es, in Abstimmung mit dem Bauherrn, den Planern und den genehmigenden Behörden das richtige Brandschutzkonzept für das Projekt zu ermitteln; ganz gleich ob es sich um einen Neubau, eine Gebäudeerweiterung oder eine Sanierungsmaßnahme handelt. Und natürlich bietet ESSMANN auch die spätere Wartung mit an.

Gutes Beispiel für strategisch wichtige Standortsicherung 
Das für den Hallenneubau Teckentrup gemeinsam mit dem Bauherrn und dem Brandschutzsachverständigen, mit der Baubehörde und dem Planer erarbeitete Konzept überzeugte das zuständige Bauamt in Bitterfeld von der praktischen Lösung und führte letztendlich auch zur Erteilung der entscheidenden Baugenehmigung. Danach teilte man die gesamte Dachfläche (mit besonderer Definierung der Achsbereiche) in fünf verschiedene, miteinander gekoppelte Brandabschnitte ein. Alle Rauch- und Wärmeabzüge (RWA) werden mittels CO2 angesteuert und sind damit auch in Brandfall unabhängig von einer bauseitigen Energie-versorgung. Die Lüftungsfunktion erfolgt über 230 Volt-Motoren.

Mit den Investitionen hat Teckentrup die Weichen für eine positive Zukunft seiner Stammwerke gestellt. Die Produktionshalle ist inzwischen komplett fertig gestellt, mängelfrei abgenommen und entsprechend eingerichtet. Ein gutes Beispiel für strategische Standortsicherung – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – und für die Idee, mit effektiven Arbeitsabläufen und moderner Fertigungseinrichtung auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern.

Steigende Mitgliederzahlen

9. März 2011

Einen Mitgliederzuwachs von 70 auf 128 Mitgliedsunternehmen verzeichnet die ‚Arbeitsgemeinschaft Errichter und Planer‘ im ZVEI im Jahr 2010.

Laut Geschäftsführer Eckart Roeder nutzen viele der Mitglieder die Zertifizierung zum ‚ZVEI-Facherrichter RWA‘, um sich besser am Markt zu positionieren. Die praxisnahen Merkblätter und Arbeitshilfen sind dabei eine wertvolle Unterstützung im Tagesgeschäft.

Für das laufende Jahr ist ein weiterer Ausbau der Aktivitäten geplant. So soll die Zertifizierung auf Errichter von Brandmeldeanlagen, Sprachalarmanlagen und auf Planer ausgedehnt werden. Neben weiteren Merkblättern ist für 2011 auch der Start des neuen ‚ZVEI-QM-Systems‘ geplant. Dieses bietet Errichtern die Möglichkeit einer kostengünstigen Gruppenzertifizierung ihres Qualitätsmanagements nach ISO 9001, ohne die Nachteile einer Matrixzertifizierung in Kauf nehmen zu müssen.

Die „Arbeitsgemeinschaft Errichter und Planer“ ist die Plattform für Sicherheitsfacherrichter, Elektroplaner und Sachverständige im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Sie vertritt Errichter- und Planerinteressen unter anderem in nationalen und internationalen Normungsgremien.

Text: ZVEI

Erweiterte RWA-Zertifizierung

9. März 2011

Die ‚Arbeitsgemeinschaft Errichter und Planer‘ im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie erweitert die Zertifizierung zum anerkannten Fachbetrieb für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA).

Künftig ist nach einem Beschluss des Vorstands und der Fachgruppe RWA zusätzlich zu den bestehenden Zertifizierungsvoraussetzungen Fachwissen zur Instandhaltung von RWA nachzuweisen. Die ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme bietet zur Vermittlung der notwendigen RWA-Sachkunde ein dreitägiges Seminar zu elektromotorischen und pneumatischen RWA und ein eintägiges Seminar für die Sachkunde der Instandhaltung an.

Für den Nachweis müssen die Teilnehmer insgesamt drei Prüfungen ablegen und ihre Qualifikation als elektrotechnische Fachkraft nach DIN VDE 1000-10 vorlegen. Der Sachkundenachweis wird nach den bestandenen Prüfungen auf die jeweilige Person ausgestellt.

Für eine Anerkennung zum ZVEI-zertifizierten Errichter RWA ist von den Errichterfirmen darüber hinaus ein Eintrag in die Handwerksrolle das Handelsregister und eine Haftpflichtversicherung nachzuweisen. Das Zertifikat gilt befristet für zwei Jahre. Nach Auffrischungs-Schulungen der Fachkräfte ist es in vereinfachter Form erneut zu beantragen. Den Antrag auf Zertifizierung können nur Mitglieder der ZVEI-Arbeitsgemeinschaft Errichter und Planer stellen. Anerkannte Fachbetriebe sind am Logo ‚ZVEI-zertifizierter Errichter RWA‘ erkennbar.

TEXT: ZVEI

Ansturm auf die BAU 2011

8. Februar 2011

Rückblick ESSMANN Group auf der BAU 2011

Rekord-Ansturm auf der BAU 2011…


Auf der internationalen Leitmesse BAU in München präsentierte sich vom 17. bis 22. Januar 2011 unter den rund 2.000 Ausstellern aus 46 Ländern, auch traditionell die ESSMANN GROUP mit ihren beiden Tochterunternehmen ESSMANN GmbH und STG-BEIKIRCH GmbH & Co. KG.

Vom ersten Tag an herrschte ein ungeheurer Andrang auf die Messehallen und auf den Stand der ESSMANN GROUP. Unter dem Motto Ressourcen schonen – Energie sparen präsentierten beide Hersteller mit einem Mix aus Kommunikation, Produktpräsentation und Multimedia ein Gesamtkonzept an Innovationen rund um das sichere Flachdach und die intelligente Fassade. Im Vordergrund der Messepräsentation standen Produkte und Ideen mit hohem Kundennutzen. Die aktuellen Entwicklungen tragen das Gütesiegel für hohe Energieeffizienz und Kosteneinsparungen.

Besondere Aufmerksamkeit zog das neue Architekturmodell eines Industriegebäudes mit Flachdach und angrenzendem Verwaltungsgebäude auf sich, an dem die Spezialisten für Flachdach und Fassade ihre Geschäftsbereiche (Klassik, Systemtechnik, Fensterautomation und Dienstleistungen/Service) einprägsam darstellten. Per Touchscreen am Monitor konnte sich der Besucher über Leistungsmerkmale, Produkte, Schwerpunktthemen und den Kundennutzen  informieren. Als Netzwerk von Spezialisten für alle Fragen rund um Licht, Luft und Sicherheit auf Flachdächern und Fassaden wurde dieses erweiterte Kompetenzfeld durch weitere zahlreiche Produktneuheiten auf der BAU veranschaulicht.

Von STG-BEIKIRCH gab es die MZ2 Modulzentrale zu sehen, die seit mehreren Jahren erfolgreich am Markt vertreten ist. Die MZ2 Modulzentrale dient zur Steuerung von Rauch- und Wärmeabzügen (RWA) und DIN-geprüften natürlichen Rauch-Wärmeabzugsgeräten (NRWG). Neu ist, dass die MZ2 – neben der TÜV-Bauartzulassung – nun auch nach den aktuellen Normen DIN prEN 12101-9 und EN 12101-10 erfolgreich geprüft wurde.

Die Fachbesucher zeigten sich auch sehr interessiert an dem neuen profilintegrierte CDi Kettenantrieb von STG-BEIKIRCH, der eine minimale Baugröße zur Integration des Antriebes in den Blendrahmen von Kippflügeln besitzt.

Am Lamellenlüfter konnte man sich live vom Einklemmschutz überzeugen. Hierfür hat STG-BEIKIRCH einen entsprechenden berührungslosen Einklemmschutz für automatisch bedienbare Bauelemente entwickelt, der in diesem Fall den Schließvorgang eines Lamellenlüfters automatisch stoppte.

Anhand eines Videos wurde die LiSE präsentiert. Das Liftschachtentrauchungssystem steht für ein zuverlässiges Entrauchungssystem. Die Besonderheit an diesem System ist, dass es mit einer geschlossenen Rauchabzugsöffnung, die mittels Detektion durch automatische Melder oder manuelle Auslösung geöffnet wird, arbeitet. Hierdurch wird die Öffnung im Bedarfsfall, entweder zur Lüftung oder zum Rauchabzug betätigt. Durch diese Weise vermeidet man unnötige Energie- und Wärmeverluste und erfüllt gleichzeitig die Vorgaben der geltenden EnEV.

Herr Heino Schello, Marketingleiter ESSMANN-GROUP: „Die BAU war für uns eine großartige Auftakt-Veranstaltung zum Jahresbeginn 2011. Wir stellen traditionell dort aus, um unsere Innovationen schnell und direkt zu unseren Marktpartnern zu tragen. Dafür präsentierten wir unserem Fachpublikum jede Menge Neuheiten, die alle unter dem Motto der erhöhten Energie- und Kosteneffizienz entwickelt wurden und deshalb hohen Nutzen versprechen. Das macht natürlich neugierig und schürt eine große Erwartungshaltung, der wir in jeder Hinsicht gerecht wurden. Die gute Besucherfrequenz an allen sechs Messetagen übertraf alle unsere Erwartungen und bestätigt das anhaltend große Interesse an unseren innovativen Produkten und intelligenten Steuerungssystemen mit umfassendem Servicecenter rund um das sichere Flachdach und die intelligente Fassade. Wir verzeichneten viele Fachbesucher aus dem Ausland – deutlich mehr als auf der BAU in 2009, darunter auch viele Neukontakte. Das wirkt sich auf alle unsere Geschäftsfelder aus.

„Damit sind wir gut für die Zukunft gerüstet.“

ZVEI- Seminare 2011

4. Februar 2011

ZVEI-Seminar: Neuerungen bei Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)

– Kraftbetätigte Fenster, RWA-Schnittstellen, Instandhaltung –

Der ZVEI veranstaltet in Frankfurt am Main eine Seminarreihe zum Thema Neuerungen bei Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA).

Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern aktuelles RWA-Spezialwissen mit den Hintergründen der neusten Richtlinien für die tägliche Praxis zu vermitteln. Themen wie der Aktuelle Stand der RWA-Normen und Richtlinien, organisatorische und technische Schnittstellen von NRWG nach EN 12101-2, kraftbetätigte Fenster und die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie die Instandhaltung von NRA-Anlagen werden beim Seminar behandelt.

Die ZVEI Akademie, eine Akademie für Sicherheitssysteme, bietet regelmäßig hersteller- und produktneutrale Seminare an. Eine firmen- und produktneutrale Vermittlung des technischen, praktischen, juristischen und wirtschaftlichen Wissens für den professionellen Verbau von Sicherheitssystemen liegt dabei im besonderen Interesse der im Januar 2007 gegründeten Akademie.

Das Seminar wendet sich an RWA-Errichter, Instandhalter, Elektroplaner, Brandschutzsachverständige und Behördenvertreter. Grundkenntnisse von RWA und NRA werden von den Teilnehmern vorausgesetzt. Es soll helfen, systematisch bei der Planung vorzugehen, Vorschriften zu beachten, typische Fehler zu vermeiden, verschiedene Umgebungsbedingungen mit einzubeziehen und sicherer beim Kunden aufzutreten.

Die nächsten Termine
18. März 2011 – Frankfurt am Main

15. September 2011 – Frankfurt am Main

Anmeldung sowie weitere Informationen finden Sie hier .