Archiv für die Kategorie „Projekte“

Das 200m Hochhaus „Tower 185“ – Galileo

Mittwoch, 14. August 2013

Einen interessanten Bericht über die Sicherheitsaspekte im Projekt Tower 185 finden Sie unter http://www.myvideo.de/watch/8513567/Das_200m_Hochhaus_Galileo

Wenn Sie näheres über die Ausführung der Rauchschutz-Druckanlage (RDA) in diesem Hochhaus erfahren wollen kontaktieren Sie

Das 200 Meter Hochhaus

RWA LON-Bus-Technologie setzt Maßstäbe in der GLT

Montag, 21. Mai 2012

Die Eröffnung des Kameha Grand Hotels fand im Jahr 2009 unter Einhaltung des Brandschutzkonzepts aus dem Jahr 2006 statt. Einen wesentlichen Anteil zur Umsetzung leisteten die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.  Auf Basis des § 16 der VStättVO zur Entrauchung von Versammlungsräumen entstand unter der Berücksichtigung der Entrauchungssimulationen eine der modernsten Rauch- und Wärmeabzugsanlagen im Ruhrgebiet.

Ein Schwerpunkt war die Umsetzung der Rauchableitung in der Halle im Falle eines Brandes nach dem Prinzip der natürlichen Entrauchung (NRA). Hierdurch ergab sich die Notwendigkeit zur genauen Bewertung der Windeinflüsse und der damit verbundenen Winddruckverteilungen im Bereich der Zu- und Abluftströmungen in der Außenhaut. Um eine Entrauchung zu gewährleisten war es somit notwendig die entsprechenden Zuluftflächen im EG, als auch die 384 Klappen der gesamten Hallenbreite im Dachbereich, in Abhängigkeit eines Windeinflusses zu steuern. Da diese Klappen auch zur Be- und Entlüftung der Halle dienen musste eine Steuerung integriert werden, die sowohl alle sicherheitsrelevanten Funktionen als auch die Funktionen zur natürlichen Be- und Entlüftung im Normalbetrieb erfüllt.

In einem Gebäude dieser Größe war es nahezu unmöglich, eine technische Lösung auf konventioneller Weise herbeizuführen. Konventionelle Anlagen sind zentral aufgebaut, wodurch sich lange Leitungswege zu den Klappen ergeben – mit dem Nachteil, dass zur Kompensierung der Spannungsverluste große Kabelquerschnitte verlegt werden müssen. Zudem ist eine komplexe windrichtungsabhänge Entrauchung nur durch Systeme umzusetzen, die eine punktuelle Ansteuerung von Aktoren1 ermöglicht. Diese wesentliche Funktion wird zudem für die gezielte Lüftung der Halle benötigt.

Die Umsetzung erfolgte durch das STG-BEIKIRCH LON-BUS-System. In einem BUS-System können die unterschiedlichsten Einheiten (Knoten2) an beliebiger Stelle verbaut werden, welche über eine Kommunikationsleitung untereinander in Verbindung stehen. BUS-Systeme sind bereits für die unterschiedlichsten Aufgaben am Markt vertreten, jedoch stellen die Anforderungen an ein Sicherheitssystem besondere Anforderungen bezüglich der Datenübertragung und Sicherheit dar. Das STG-BEIKIRCH- systemeigene LON-BUS-System für RWA (Rauch- und Wärmeabzugsanlagen) und Lüftung bietet nicht nur diese Funktionalität, es sehen zudem eine Vielzahl eigens für dieses System entwickelte Produkte zur Steuerung und Energieversorgung der Sicherheitsantriebe zur Verfügung.

Durch das dezentrale LON-System konnten die für das Hotel benötigten und verbauten Elektrokabel aller Gewerke auf 500 Kilometer begrenzt werden. Somit trägt ein dezentrales System auch zur Kostenreduzierung bei und gewährt zugleich den Besuchern und Mitarbeitern des Kameha Grand Hotels eine Sicherheit, die weit über dem Notwendigen gemäß deutscher Bauordnung hinausgeht.

 

1Aktoren:

Bei Aktoren handelt es sich um Stellglieder in einem Regelkreis. Die Signale einer Steuerung oder Regelung werden in mechanische Arbeit umgesetzt. In der Fensterautomation werden diese auch als Antriebe benannt und dienen beispielsweise zum Öffnen oder Schließen einer Fensterklappe.

2Knoten:

Bei einem Knoten handelt es sich um eine Einheit innerhalb eines Netzwerkes mit einer individuellen Adressierung. Hierdurch wird gewährleistet, dass ein Knoten gezielt angesteuert oder bei sicherheitsrelevanten Anwendungen überwacht wird.

Brandschutz im Einkaufszentrum Fachartikel aus W&S 04/2011, S. 24 bis 26

Donnerstag, 28. Juli 2011

Sicheres Einkaufserlebnis

Ob Einkaufspromenaden oder Shopping-Zentren wie die neu eröffneten Rheingalerie in Ludwigshafen – das vorherrschende Konzept sieht ein möglichst breites Angebot in ansprechender Atmosphäre vor. Da sich in solchen Gebäuden oftmals mehrere Tausend Menschen gleichzeitig aufhalten, sind entsprechend ausgefeilte Sicherheitskonzepte, insbesondere zum Brandschutz, unabdingbar.

Die Einkaufs- und Erlebnispromenade der Rheingalerie in Ludwigshafen ist in zweieinhalbjähriger Bauzeit auf dem Areal des ungefähr 31 Hektar großen ehemaligen Zollhofhafens am nordöstlichen Bereich der Innenstadt errichtet und 2010 eröffnet worden. Für etwa 1,1 Millionen Menschen aus dem näheren Einzugsgebiet bietet das Center zwei Ebenen mit insgesamt 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Dort haben sich rund 130 Fachgeschäfte niedergelassen und präsentieren eine moderne Mischung aus vielfältigen Branchen-und Dienstleistungen. Markantes Merkmal ist das 25.000 Quadratmeter große weiße Membrandach, das sich über eine Stahlkonstruktion wölbt. Für ein Maximum an Tageslicht sorgen die zahlreichen elliptischen Glasdächer, die entlang der zentralen Galerie-Achse angeordnet sind. Gleichzeitig spart diese Konstruktion Strom und reduziert die CO²-Belastung der Umwelt.

Entwicklung

Bei einem Gebäude dieser Art mit weiten, nicht voneinander abgetrennten Flächen im Innenbereich müssen zwangsläufig Kompromisse bei der Umsetzung brandschutztechnischer Bestimmungen gemacht werden. Um den optimalen Brandschutz für das Center zu entwickeln, wurde zunächst ein Modell gebaut, an dem dann Rauch-Brand-Versuche durchgeführt wurden, um die Rauch- und Brandentwicklung analysieren zu können.

Nach der Fertigstellung des Centers wurde zudem ein realer Brandversuch durchgeführt, der abschließende Ergebnisse, etwa zur Anordnung der RWA-Klappen, lieferte. Der Brandschutz wurde überwiegend mit Systemen des Herstellers Bosch realisiert, was eine reibungslose Abstimmung der einzelnen Komponenten erleichtert.

Sprinklerschutz vorherrschend

„Da aufgrund der Breite und der Höhe der Ladenstraße keine Brandschutztüren verbaut werden konnten, kompensiert der umfassende Sprinklerschutz diese Notwendigkeit und stellt quasi einen virtuellen Brandschutz dar“, so Wulf Wenzel, Technischer Leiter Center Management. Das gesamte Gebäude ist versprinklert, inklusiver aller Läden, den Anlieferflächen, Außen-bereichen und Parkdecks. Ferner sind auch alle Hohlräume flächendeckend mit Sprinklern ausgestattet, was zusätzliche Sicherheit bietet, da sich die Gefahr von Zwischendeckenbränden deutlich reduzieren lässt.

Der Sprinklerschutz wird von zwei voneinander unabhängigen Löschwasser-Vorratsbehältern über ebenfalls voneinander unabhängigen Sprinkler-Pumpen mit je 90 Kilowatt elektrischer Leistung versorgt. Zur Sicherstellung des Trinkwasser- und Löschwasserbedarfes ist ferner eine Trinkwasserleitung DN 150 installiert worden. Nur die Bereiche, in denen die Server und Rechner der Gebäudeleittechnik stehen, sind nicht mit einem Sprinklerschutz versehen. Hier kommen im Ernstfall CO2-Handlöscher zum Einsatz, um die Schäden für die Elektronik so gering wie möglich zu halten.

Entfluchtung

An einem Verkaufssamstag halten sich im Center etwa 35.000 Menschen auf, unter der Woche etwa 25.000. Die dem Center zu Grunde liegende Brandfallmatrix unterscheidet zwischen einem Sprinkler-und einem Rauchmelderalarm. Im Falle eines Sprinkleralarms sieht das Brandschutzkonzept vor, dass das gesamte Center geräumt wird.

Die volldigitale Beschallungs- und Evakuierungsanlage gibt dann einen vorher abgestimmten und programmierten Text an die Besucher wieder, das Gebäude zu verlassen. Diese Meldung ist auch in allen Läden zu hören und ist allen örtlichen Programmen, wie Musik oder ähnliches, vorgeschaltet. Die EAN-Anlage zeichnet sich besonders über einen interferenzfreien Klang aus, was in einem mit Menschen angefülltem Gebäude und einem entsprechendem Lärmpegel besonders wichtig ist, damit die Durchsagen auch gut zu verstehen sind.

Schlägt ein Rauchmelder an, wird über einen Code das Center-Management informiert. In beidenAlarmfällen wird auch die Haussicherungsgruppe alarmiert, die sich aus Freiwilligen der Ladenmieter rekrutiert und die von Mitarbeitern des Centers unterstützt werden. Mindestens 20 dieser Helfer müssen immer einsatzbereit sein, das Management schult bedingt durch einen Dreischichtbetrieb in den Läden daher immer 60 Personen in regelmäßigen Abständen.

Im Alarmfall besetzen diese die Fluchttüren, um für den Fall einer Räumung zunächst den ungehinderten Zugang zu den Notausgängen und den 14 Fluchtreppenhäusern zu gewährleisten. Sollte tatsächlich evakuiert werden müssen, führen die Mitarbeiter die Räumung durch, kontrollieren die Läden und kümmern sich gegebenenfalls um körperlich eingeschränkte Personen. Unabhängig von der Alarmierung rückt die Feuerwehr an, die etwa in drei Minuten vor Ort ist.

Vernetzte Melder

Im gesamten Gebäude werden Kombinations-rauchmelder verwendet, die drei Ereignisse erfassen können: CO2-Gehalt, Rauch und Temperatur-unterschiede. Alle Sensorsignale werden von der internen Auswerteelektronik laufend bewertet, wobei die Verknüpfung der Sensoren einen Einsatz der Melder auch dort zulässt, wo betriebsbedingt mit leichtem Rauch, Dampf oder Staub gerechnet werden muss. Die

Empfindlichkeit der Melder lässt sich individuell einstellen, was ein großer Vorteil für die verschiedenen Raumumgebungen im Center ist. So lässt sich beispielsweise für die Alarmierung mittels Temperaturmesssensorik entweder ein Überschreiten der Maximaltemperatur von 54 Grad Celsius beziehungsweise 69 Grad Celsius oder ein festgelegter Temperaturanstieg innerhalb einer bestimmten Zeit programmieren.

Diese flexible Handhabung der Melder ist notwendig, da spezielle Umgebungen wie die Küchen in den Gastronomiebetrieben besonders sensible Detektoren verlangen. Um Fehlalarme möglichst zu vermeiden, reagieren die Melder in den Mietbereichen auf zwei Ereignisse, CO2 und Rauch (Zwei Melde-Abhängigkeit). Über die Programmiersoftware der Brandmeldezentrale kann die Meldercharakteristik an die jeweilige Raumnutzung angepasst werden.

„In den Abschnitten, in denen aufgrund der Deckenhöhe wie in den Lichthöfen, sich keine Rauchmelder installieren ließen, haben wir Rauchansaugsysteme verwendet“, erläutert Wenzel. Ein Ventilator saugt über die Ansaugleitung Luft aus der Umgebung an und führt diese zu einem Laserdetektor. Beim Eintritt in die Messkammer zählt dieser die Rauchpartikel bis zur minimalen Konzentration von 0,005 Prozent. Die Empfindlichkeit ist dabei unabhängig von der Partikelgröße und über das gesamte Rauchspektrum konstant. Um Fehlalarme durch Staub, Pollen oder chemische Dämpfe möglichst zu vermeiden, ist der Detektor ist so kalibriert, dass er Partikelgrößen unter 0,01 und über zehn Millimeter nicht erfasst.

 Autor: Hendrick Lehmannn
Bild: ece Brandschutz auf einen Blick

■ zwei Sprinklertanks im Spindelkern mit 300 beziehungsweise 340 Kubikmeter Wasserbevorratung

■ 7.800 Sprinkler in Shops (Decken-und Trassenschutz), Center, Anlieferungen, Balkon sowie 9.900 Sprinkler zusätzlich für: komplettes Parkdeck, Hohlraumschutz Shopping-Mall und Nebenbereiche, Hohlraumschutz komplette Shopflächen, Sprinklerschutz in beiden Spindeln

■ 16 Wandhydranten mit je einer separaten Entnahmemöglichkeit für die Feuerwehr

■ 20 Hydrantenkästen zuzüglich 20 Schlauchkästen

■ trockene Steigleitung mit 20 Entnahmeschränken

■ vier Ansaugstellen zur Förderung von jeweils 1.600 l/min Löschwasser aus dem Rhein

Projekt Anne-Sophie Schule in Künzelsau

Donnerstag, 9. Juni 2011

Schnittstellenkoordination für Tageslicht, Rauch- und Wärmeabzug sowie Lüftung

Die Freie Schule Anne-Sophie (FSAS) in Künzelsau ist eine Schule mit einem besonderen pädagogischen Profil des autonomen Lernens, bei der die Kinder und Jugendlichen im Zentrum des Geschehens stehen. Trägerin der FSAS ist die gemeinnützige Stiftung Würth, zu deren Stiftungszweck unter anderem auch die Förderung von Bildung und Erziehung gehört.

Architektur im Einklang mit Ökologie, Nachhaltigkeit und Natur
Der Leitgedanke „Eine gute Schule für Kinder machen und nicht umgekehrt“ spiegelt sich auch in der Architektur des neuen Schulcampus im Stadtteil Taläcker wider. Das 55 Hektar große Baugebiet liegt inmitten von Wäldern und bietet Ruhe und Idylle, also ideale Voraussetzungen für eine moderne und lernfreundliche Umgebung, die die natürliche Lust der Kinder am Lernen fordert und fördert. Hierfür entwarfen die Stuttgarter Architekten Müller-Djordjevic-Müller einen fünfteiligen Gebäudekomplex, bestehend aus einer vierteiligen Sporthalle mit angegliederter Schwimmhalle, Gebäuden für die Eingangsstufe, Grundschule, Sekundarstufe I, einem Zentralgebäude und in einer zweiten Realisierungsphase (Fertigstellung September 2010) das Gebäude für die Sekundarstufe II (Klassen 11-13 des Gymnasiums).

Innovatives Tageslichtkonzept unterstützt die Aufmerksamkeit beim Lernen

Die Forderung nach Tageslicht in allen Räumen bildete einen wesentlichen Bestandteil des Architekturkonzeptes, denn Tageslicht fördert das positive Lernverhalten. Bereits bei Untersuchungen im Jahr 1999 an amerikanischen Schulen wurden Zusammenhänge zwischen dem Vorhandensein von Tageslicht in Klassenräumen und besseren schulischen Testergebnissen bewiesen. Schüler, die in Klassenräumen mit hohem Tageslichteinfall lernten, waren durchschnittlich 20% schneller bei Mathematikprüfungen und 26% schneller bei Leseprüfungen. Deshalb werden Oberlichter seit vielen Jahren zur Beleuchtung vor allem von großflächigen Räumen mit Tageslicht in flachen oder schwach geneigten Dächern verwendet. Hier bieten sich zusätzlich Lichtkuppeln oder Lichtbänder an, die sich individuell in das Flachdach integrieren lassen. Die Planung von Tageslicht verlangt allerdings von den Fachplanern und Bau-ausführenden eine hohe Aufmerksamkeit, Sensibilität für das technische Detail sowie eine gute Koordination und Abstimmung.

Komplexe Einplanung bedarf umfassender Betrachtung und kompetenter Beratung

Lichtkuppeln und Lichtbänder bilden seit Jahrzehnten das Kerngeschäft von ESSMANN. Um die gebündelten Vorteile des Tageslichts optimal ausnutzen zu können, bedarf es technisch hoch entwickelter und effizienter Tageslichtsysteme und kompetenter Beratung in allen Phasen der Projektabwicklung bis hin zur Montage. Dieses große Engagement, verbunden mit der fundierten Baupraxis und dem Know-how aus erfolgreich abgewickelten Bauvorhaben in ganz Europa einerseits sowie die hohe Produktqualität und die ganzheitliche Betrachtungs-weise einer Bauaufgabe andererseits führten letztlich zur frühzeitigen Einbeziehung der ESSMANN-Fachberater in den komplexen Planungsprozess.

Der Hersteller ESSMANN aus Bad Salzuflen bedient nicht nur das reine Liefergeschäft, sondern bietet auch eine komplexe Dienstleistung und begleitet das Bauprojekt über alle Bauphasen hinweg, über die Installation bis hin zur Inbetriebnahme, die Funktionsprüfungen, Abnahmen und die Dokumentation. Bei ESSMANN erhält der Bauherr alle Leistungen aus einer Hand.

Für den FSAS-Gebäudekomplex erarbeiteten die Fachingenieure von ESSMANN zusammen mit dem Architekturbüro Kraft & Kraft aus Schwäbisch Hall die Ausschreibungstexte für die Leistungsverzeichnisse und begleiteten die Angebotsphase ebenso wie die anschließenden Vergabeverhandlungen. Darüber hinaus erarbeiteten sie ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept. Im Fokus der Projektierung stand dabei die Einsparung wertvoller Energie, die Anpassung an die vorgegebene Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach, die ästhetische Gebäudegestaltung, die Integration von intelligenten Steuerungen für Tag-, Nacht- und Pausenbetrieb, Berücksichtigung von Kühlung und Sonnenschutz sowie Integration von Rauch- und Wärmeabzugssystemen (RWA).

Oberlichter in hoher Ausführungsqualität

Für die verschiedenen Gebäudetypen wählten die Architekten unterschiedliche Lichtbandkonstruktionen von ESSMANN. Die Turnhalle wurde mit einer satteldachförmigen Konstruktion Typ 940/21 ausgeführt, allerdings mit einer Neigung von 30:90 Grad als Sheddach. Die Schulgebäude und der Zentralbau erhielten gewölbte Lichtbänder vom Typ 940/10.

Die tragenden Zargenprofile bestehen jeweils aus naturblanken, strangge-pressten Aluminiumprofilen, die im Raster von 1,06 m angeordnet sind. Grund- und Spannprofile sind ebenfalls aus Aluminium, Kleinteile im Außenbereich, wie z.B. Schrauben, Scharniere etc. aus Edelstahl (V2A). Die Verglasung der gewölbten Lichtbänder besteht aus Polycarbonat-Hohlkammerplatten, die entsprechend den europäischen Brandschutzrichtlinien ausgeführt wurden.

Die gewölbten Lichtbänder sind zusätzlich mit dem HDS-Schutzsystem ausgerüstet. Das HDS-System schützt durch das perforierte Aluminiumblech die darunter befindlichen Lichtbandsysteme optimal und verhindert ein Aufheizen der darunter liegenden Räumlichkeiten. Durch die Struktur des Bleches und den ständig wechselnden Sonnenstand entsteht ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Zusätzlich ermöglicht der perforierte HDS-Schutz durch den Abstand von ca. 60 mm zur Verglasungsfläche eine gute Luftzirkulation und verhindert somit einen Wärmestau. Darüber hinaus bietet das HDS-Schutzsystem hervorragenden Blend- und UV-Schutz, wirkt der Verschmutzung entgegen und dämpft störende Regen- und Hagelgeräusche, die den Unterricht und die Konzentration der Schüler und Lehrer stören könnten. Letztlich hemmt das HDS-System ebenso vor Einbrüchen.

Sporthalle mit robuster Shedlichtband-Konstruktion

Das Sporthallendach besteht aus einer Kalzipkonstruktion. Hier lautete die Bauaufgabe, den Primärenergieverbrauch durch eine aufgeständerte Photovoltaik-Anlage zu senken, Rauch- und Wärmeabzug nach den Brandschutzbestimmungen konstruktiv zu berücksichtigen bzw. zu integrieren, ausreichenden Sonnenschutz zu gewährleisten und eine gute Ausleuchtung zu erzielen. Es musste sichergestellt werden, dass zwar genügend Tageslicht, aber möglichst wenig Strahlungswärme in die Sporthalle eindringt. Eine vernünftige und gleichmäßige Ausleuchtung der Sporthalle erzielte man durch Shedlichtbänder mit einem Neigungswinkel von 30:90 Grad. Ausschlaggebend für diese Sonderkonstruktion waren die erforderliche Anpassung an die GeneCIS-Photovoltaikanlage als integraler Bestandteil des Daches.

Diese Ausstattung erfordert eine enorme Kräftebewältigung und somit auch eine besondere statische Bemessung der Lichtbandzargen. Zusätzliche Aufnahmelager in die Lichtbandzarge sorgen dafür, dass die auftretenden Kräfte vom Lichtband sicher eingeleitet werden können. Deshalb waren die Lichtband-sprossen nicht verschraubbar, sondern komplett verschweißt an die Baustelle geliefert worden.

Insgesamt acht Sheddach-Lichtbänder (3,0 m x 22,90 m) wurden auf dem Turnhallendach montiert. Alle nach Süden ausgerichteten Oberlichter wurden mit den Photovoltaik GeneCIS-Modulen als Verblender beplankt. Eine graue PC-Verglasung unterhalb der GeneCIS-Module lässt kein diffuses Licht zu. Die Nordseiten der Lichtbänder sind in opaler Verglasung ausgeführt. Lamellenlüfter mit PC-Verglasung fungieren auf der Nordseite als RWA-Öffnungen. Auf der Südseite waren keine Lüftungsklappen erforderlich. Ein Lichtband dient zusätzlich als Montageöffnung und kann mittels entsprechender Kranösen abgehoben werden, um sperrige Materialien oder Sportgeräte über das Dach in die Halle zu befördern. Beim angrenzenden Schwimmbad ist der Rauch- und Wärmeabzug direkt über der Fassade realisiert worden.

Alle anderen Gebäudebereiche wurden in separaten Losen ausgeschrieben und an kompetente Handwerksbetriebe vergeben. Den Auftrag für die Montagen der Oberlichter sicherte sich der autorisierte Dachdeckerbetrieb Fritz in MURR, der zusammen mit den ESSMANN-Fachingenieuren die Planung sämtlicher Oberlichter vorgenommen hat. Die Erfüllung seines Leistungsverzeichnisses  bestand in der Montage der gesamten Oberlichter inkl. passender Zarge und 24 V-Elektromotoren.

Ansteuerung der Oberlichter durch frei konfigurierbare Modulzentralen

Alle Oberlichter werden über insgesamt fünf moderne, frei konfigurierbare Modulzentralen Typ MZ 2 mit einer Leistung von jeweils 32 Ampere angesteuert. Die MZ 2 besitzt eine TÜV-Bauartzulassung. Die Steuerungszentrale mit integrierter Energieversorgung zur Steuerung von Rauch- und Wärmeabzügen erfüllt die Merkmale einer Steuerungszentrale nach den aktuellen Normen DIN prEN 12101-9 und EN 12101-10. Hiermit lassen sich problemlos die Lüftungsfunktionen nachträglich anpassen, ohne dass aufwendige Veränderungen in der Verdrahtung vorgenommen werden müssen. Die Modulzentrale kann ebenfalls zur Steuerung der täglichen Lüftung genutzt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen hardwaremäßig betriebenen Steuerungen erlaubt die Modulzentrale MZ2 eine nachträgliche Veränderung anhand eines intelligenten Konfigurations-Softwareprogramms. Damit lassen sich bereits im Planungsstadium viele Abläufe einfacher realisieren. Hierfür genügt die Basiseinstellung in der Projektstartphase. In der späteren Projektierung folgt dann ohne großen Aufwand und ohne nachträgliche Korrekturen in der Technik die problemlose Feinjustierung.

Die gesamte Steuerungstechnik für die RWA war wiederum im Elektrobereich ausgeschrieben. Dafür war ein Elektrofachplaner zwischengeschaltet, der die Anforderungen für die Elektrofachplanung im Leistungsverzeichnis formulierte.

Ausgeklügeltes Lüftungskonzept für freie Lüftung, Nachtauskühlung und Pausenlüftung

Die Zuluft wird über bauseitige Öffnungen in der Fassade geregelt. Hierzu sind ca. 40 Stück 24-Volt-Elektromotoren in die Fassade integriert worden. Das Besondere an dem Lüftungskonzept ist die Verwendung der Fassade zur Nachtauskühlung außerhalb des Schulbetriebes.

Das Unternehmen Imtech Deutschland koordinierte gemeinsam mit dem ESSMANN-Fachberater neben den Anforderungen des Leistungsverzeichnisses für die gesamte Elektrofachplanung auch die komplette Lüftungstechnik, für deren Planung das Planungsbüro Pfähler + Rühl GmbH, Heilbronn verantwortlich zeichnet. Im Fokus stand die zuvor beschriebene Nachtauskühlung der Gebäude. Die Besonderheit der Bauaufgabe lag in der Forderung, statt einer Impulsspannung eine Dauerspannung zu realisieren. Diese schwierige elektrotechnische Aufgabe lösten die Elektriker durch Sensoren, die auf unterschiedliche Temperaturen reagieren, wobei die verschiedenen Raumtemperaturen vorher exakt festgelegt und steuerungstechnisch hinterlegt wurden. Danach kann die Lüftungsfunktion vorgegeben werden, beispielsweise zu den Pausen anders als während der Unterrichtszeiten oder im Sommer anders als im Winter.

ESSMANN Lösungskompetenz für Bewältigung von Schnittstellen

An dieser Projektabwicklung wird deutlich, wie wichtig vorausschauende Planung und die exakte Definition bzw. Zuordnung der Schnittstellen in den einzelnen Gewerken sind. Die Gebäudeleittechnik (GLT) und die Mess- und Regelungstechnik (MSR-Bereiche) müssen in einem Bauprojekt übergeordnet betrachtet werden. Durch die frühzeitige Einbeziehung der ESSMANN-Fachplaner bereits in der Projektstartphase ließen sich die Schnittstellen exakt bestimmen, in Leistungsverzeichnissen umfassend definieren und gewerkemäßig eindeutig zuordnen. Tageslicht, Rauch- und Wärmeabzug sowie Lüftung für den neuen FSAS-Schulcampus konnten auf diese Weise rechtzeitig in allen Leistungsverzeichnissen berücksichtigt und fachmännisch einwandfrei ausgeführt werden.

Die Schnittstellenproblematik bei einem Bauprojekt lässt sich erheblich reduzieren, wenn die Gewerke Dach und Fassade sowie Steuerung ausgeschrieben werden, so wie es in der aktualisierten DIN EN 12131 für die Zukunft empfohlen wird. Ohne Kommunikation und Zusammenarbeit geht es am Bau einfach nicht. Sie sind die Garanten für eine gute Qualität und pünktliche Abwicklung. Die TÜV-Abnahme sowie die Bauendabnahme in Künzelsau erfolgten außerordentlich reibungslos und selbstverständlich mängelfrei.

Neue Produktionshalle für den Türenhersteller – Teckentrup in Zörbig

Mittwoch, 9. März 2011

Besonders bei groß dimensionierten Gebäuden, Lagerhallen und Produktionsstätten ist die Planung der Belichtung und Belüftung einer Immobilie ein entscheidendes Kriterium. Hier sind intelligente Lösungen gefragt, um vorhandene äußere Bedingungen so zu beeinflussen und zu steuern, dass ein Höchstmaß an Komfort für die Gebäudenutzer im Innern erreicht wird. Dabei bilden Licht, Luft, Sicherheit und zunehmend auch die Energieeffizienz die zentralen Komponenten, wie der Neubau der Produktionshalle von Teckentrup GmbH & Co. KG am ostdeutschen Standort in Zörbig OT Großzöberitz in Sachsen-Anhalt anschaulich demonstriert. Hier werden Türen und Tore für die unterschiedlichen Anforderungen in ganz Europa, den Mittleren Osten und Südafrika gefertigt.  

Ausbau und Spezialisierung für die Anforderungen der Zukunft
„Die Nachfrage nach Türen und Toren wird immer individueller. Darauf muß auch die Fertigung reagieren“, erläutert der Geschäftsführer des familiengeführten Unternehmens, Kai Teckentrup, der nun mit dem Neubau die Türenfertigung auf den Standort Ostdeutschland konzentriert. Die Produktion der hochmodernen Industrie- und Garagentore am ostwestfälischen Stammsitz in Verl-Sürenheide wurde bereits in den vergangenen Jahren modernisiert. Baubeginn in Zöbrig war im April 2009. Hoher Komfort, gute Wirtschaftlichkeit und schnelle Bauweise waren die Ansprüche des Bauherrn, die im Vordergrund der Realisierung standen.

Mit der Hallenerweiterung verfügt der erfolgreiche Hersteller in Sachsen-Anhalt nun über insgesamt 30.000 m2 Produktions- und Versandfläche. Damit ist Teckentrup in der Lage, auf die individuellen Anforderungen – von der Einzelanfertigung bis zu unterschiedlichen Kommissionierungen – seine Bauelemente noch zügiger herzustellen und noch schneller auf die Kundenwünsche zu reagieren.

Planung und Konstruktion
Das Werk liegt verkehrstechnisch gut angebunden direkt an der Bundesautobahn A 9 zwischen Leipzig und Bitterfeld. Mit der Planung und dem Bau der Produktionshalle wurde als Generalübernehmer die Firma Stahl- und Verbundbau GmbH, Berlin beauftragt. Der Hallenneubau verfügt über ca. 12.400 m2 Nutzfläche für Produktion und darüber hinaus über 3.840 m2 Nutzfläche für Lager und Versand. Das Gebäude grenzt direkt an das acht Meter hohe Bestandsgebäude. Die Hallenkonstruktion besteht aus Stahlbetonstützen, Holzleimbinder (bis zu 1,80 m Höhe), einer Dacheindeckung mit Trapezblech und einer vorgehängten Fassade aus Metallleichtbauelementen. Die Bewältigung der Bauaufgabe erforderte von allen am Bau beteiligten Ausführungsgewerken eine gute Koordination und Bewältigung der Schnittstellen insbesondere bei

  • der Herstellung der Tragkonstruktion
  • dem Dachaufbau und der Berücksichtigung der Öffnungen
  • der Einplanung und Montage der Lichtbänder
  • der Erfüllung des Brand- und Rauchschutzkonzepts
  • des Entwässerungskonzeptes

ESSMANN Lichtbänder mit 5 Meter Spannweite 
Für die hochmoderne Produktion von Bauelementen benötigt man optimal ausgeleuchtete, blendfreie Produktionsstätten und gutes Klima. Für den Neubau  entschied man sich deshalb für moderne, gewölbte Lichtbänder von ESSMANN.

Dem geforderten Wunsch nach ausreichend Licht und gutem Klima entsprechen die großdimensionierten ESSMANN Lichtbänder vom Typ 940/10 in unterschiedlicher Länge, die über die gesamte Dachfläche (insgesamt ca. 3.000 m2 Lichtbandfläche) verteilt montiert wurden. Um eine qualifizierte Ausleuchtung des Neubaus sicherzustellen, entschied sich der Bauherr für Lichtbänder mit einer Spannweite von 5 Metern und Längen von 22,95 Meter bis 27 Meter. Ein Lichtband misst sogar 36 Meter Länge. Die in die Lichtbänder integrierten  Klappen verfügen über Wind- und Regensteuerungen die ein sicheres Schließen der für die Lüftung geöffneten Klappen bei Wind oder Regen sicherstellt.

Der Forderung nach erhöhtem Wärmeschutz erfüllte ESSMANN mit hoch-wertigen Polycarbonat-Mehrfachkammerplatten als Verglasung in den Lichtbändern, 16 mm stark, mit einem U-Wert von 1,8 W/m2K. Umlaufend um die Lichtbänder positioniert befinden sich Personen-Absturz-Sicherungen (PAS). Über das gesamte Dach sind 99 Stück PAS-Konsolen an den Lichtbändern installiert. Die PAS-Konsole kann als Anschlagspunkt für Montage- und Wartungsarbeiten auf dem Dach genutzt werden. In Abhängigkeit von der Fallhöhe wird sie als Absturz- und/oder Rückhaltesystem verwendet und erfüllt als Anschlageinrichtung die geltenden Anforderungen der Klasse A nach DIN EN 795 und DIN EN 362. Auf den Einbau von Sekuranten und die daraus resultierenden zusätzlichen Abdichtungsarbeiten konnte demzufolge vollständig verzichtet werden.

Gute Gewerkekoordination zahlt sich aus!
Die anspruchsvolle Montage erforderte eine gute Abstimmung, umsichtige Planung und versierten Umgang mit relativ starken und massiven Bauteilen. Der kompakte Dachaufbau besteht aus 180 mm Trapezblech, 200 mm Dämmung, der Dachabdichtung und dem Zargenbauteil für die Aufnahme der Lichtbänder (jeweils 3 mm stark und 60 cm hoch plus zusätzlicher Verstärkungen). Die einzelnen Binderabstände betragen 8 Meter, d.h. die Zarge allein wiegt mehr als  100 kg, die es zu bewegen galt.

Im wahrsten Sinne des Wortes keine leichte Aufgabe. Besonderes Augenmerk galt den vielen Rohbauöffnungen in Verbindung mit den Trapezprofilen, die mit Kranen verlegt wurden. Hier kam es besonders auf die zügige Abwicklung und schnelle, wind- und regendichte Schließung der Dachöffnungen sowie die zügige bauabschnittweise Belieferung an. Nur so ließen sich unnötige Ausfallzeiten verhindern und der enge Bauzeitenplan exakt einhalten. 

Die Montage der Lichtbänder erfolgte baufeldweise, jeweils nach Baufortschritt der Dachdecker und in enger Abstimmung mit den Gewerken Trapezverlegung und Dacheindeckung. In der Regel waren bis zu 10 bis 12 Monteure auf der Baustelle. Montagebeginn war am 22. Juni 2009 und die Inbetriebnahme konnte bereits gut einen Monat später am 5. August 2009 erfolgen. 

ESSMANN – zuverlässiger Partner für Architekten und Bauingenieure
Für das Bauvorhaben Teckentrup wurden die Forderungen der Entrauchung nach den Vorgaben der Industriebaurichtlinie ausgeführt. Dementsprechend waren insgesamt 77 Rauch- und Wärmeabzugsklappen ausgeschrieben. Um auch die notwendigen Wärmeabzugsflächen sicherzustellen zu können, wurden aber insgesamt 99 RWA-Klappen benötigt. Selbstverständlich mussten die nach DIN vorgegeben Mindestabstände für diese 99 Klappen unbedingt eingehalten werden. Eine schwierige Planungsaufgabe, die an einigen Stellen eine veränderte Tragkonstruktionen, bzw. auch längere Lichtbänder notwendig machte. 

Die Installation von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen unterliegt strengen Vorschriften und gesetzlichen Regelungen, die in den Normen und Landesbau-ordnungen festgelegt sind. Diese Faktoren müssen alle berücksichtigt und in Einklang gebracht werden. Deshalb empfiehlt es sich, bereits in der frühen Planungsphase die Fachleute für Brand- und Rauchschutz von ESSMANN mit ins Projektteam zu berufen. Sie  haben sich auf Brand- und Rauchschutz spezialisiert und bieten ihren Marktpartnern bewährte und individuelle, ganzheitliche Lösungen für ein integriertes Brand- und Rauchschutzkonzept mit klar definierten Schutzzielen. Ihre Aufgabe ist es, in Abstimmung mit dem Bauherrn, den Planern und den genehmigenden Behörden das richtige Brandschutzkonzept für das Projekt zu ermitteln; ganz gleich ob es sich um einen Neubau, eine Gebäudeerweiterung oder eine Sanierungsmaßnahme handelt. Und natürlich bietet ESSMANN auch die spätere Wartung mit an.

Gutes Beispiel für strategisch wichtige Standortsicherung 
Das für den Hallenneubau Teckentrup gemeinsam mit dem Bauherrn und dem Brandschutzsachverständigen, mit der Baubehörde und dem Planer erarbeitete Konzept überzeugte das zuständige Bauamt in Bitterfeld von der praktischen Lösung und führte letztendlich auch zur Erteilung der entscheidenden Baugenehmigung. Danach teilte man die gesamte Dachfläche (mit besonderer Definierung der Achsbereiche) in fünf verschiedene, miteinander gekoppelte Brandabschnitte ein. Alle Rauch- und Wärmeabzüge (RWA) werden mittels CO2 angesteuert und sind damit auch in Brandfall unabhängig von einer bauseitigen Energie-versorgung. Die Lüftungsfunktion erfolgt über 230 Volt-Motoren.

Mit den Investitionen hat Teckentrup die Weichen für eine positive Zukunft seiner Stammwerke gestellt. Die Produktionshalle ist inzwischen komplett fertig gestellt, mängelfrei abgenommen und entsprechend eingerichtet. Ein gutes Beispiel für strategische Standortsicherung – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – und für die Idee, mit effektiven Arbeitsabläufen und moderner Fertigungseinrichtung auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern.

Facettenreiche Ein- und Ausblicke – Landtagsgebäude in Vaduz

Mittwoch, 22. September 2010

Der Neubau des Landtagsgebäudes des Fürstentums Liechtenstein setzt einen ungewöhnlichen architektonischen Akzent in der Gestaltung des Regierungsviertels in Vaduz. Architekt Prof. Hansjörg Göritz aus Hannover, der das Projekt in Planungsgemeinschaft mit der Frick Architekten AG aus Schaan realisierte, nahm die verschiedenen Baustile in Vaduz als Anlass zur Fortsetzung – mit dem «Hohen Haus» für das Parlament und einem «Langen Haus» entlang des Bergfußes, in dem die Büroräumlichkeiten für das Parlament untergebracht sind. Die helle Klinkerfassades des Komplexes findet ihre Fortsetzung in der vorgelagerten Platzgestaltung, die Landtag und Regierung miteinander verbindet.

Für die Architekten stand von Anfang an fest, dass in das steile Dach ein Lamellenoberlicht integriert werden sollte. Ein zusätzliches Thema war die Planung von Rauch-Wärme-Abzügen (RWA) – beides Spezialgebiete von Stebler Glashaus aus der Schweiz. Mit dem imposanten Dachfenster über die gesamte Firstlänge erhielt der Plenarsaal den nötigen Lichteinfall und eine ideale Belüftung. Möglich wurde dies durch die ungewöhnlichen Dimensionen des Dachelements – auf einer Gesamtlänge von 36 m und einer Neigung von 63° sind zwölf Elemente à 3 ≈ 2,075 m montiert. Es handelt sich um Fensterflächen mit elektrisch auffahrbarer Schuppenverglasung und unterem Festglas. Die unteren Trägerteile bestehen aus elektropoliertem Chromnickelstahl (CNS), der umlaufende Rahmen aus einem isolierten Aluminiumprofil. Die Isolierverglasung wird mittels Glashalteklammern eingehängt.

Auch im übrigen Gebäude sorgen große Lamellensysteme für viel Licht und Luft. Im Zwischenbau, mit dem das Hohe und das Lange Haus verbunden werden, kamen sowohl Fassaden- als auch Dachflächen von Stebler zum Einsatz. Die filigrane, tragende Fassadenkonstruktion wird von einer rahmenlosen Verglasung umhüllt. Die Schuppenverglasung der Frontseiten ist elektrisch auffahrbar und mit speziellen, beweglichen Glashalteklammern befestigt. Die von der Sonneneinstrahlung erwärmte Luft kann somit gleichmäßig und direkt wieder abgeführt werden. Zugluft wird vermieden. Durch die abgestuften, ziegelförmig überlappenden Schuppen wird die gewünschte Dichtheit des Systems gewährleistet. Dies wurde vom IFT in Rosenheim bauphysikalisch überprüft. Die feststehende Isolierverglasung über Kopf wird ebenfalls von CNS-Glashalteklammern fixiert.

Text: Detail.de
Bilder: Detail.de

Schloss Linderhof entraucht

Donnerstag, 25. Juni 2009

Das historische Haupttreppenhaus im Schloss Linderhof im Ettal, eines der 3 Königsschlösser von König Ludwig II aus Bayern, wurde im Frühjahr 2009 mit einer RWA-Anlage von STG-BEIKIRCH ausgerüstet.
Das Schloss Linderhof ist das einzige Schloss das Ludwig II vollendet und bewohnt hat. Schon im Jahre 1869 ließ Ludwig II das damalige Forsthäuschen für seine Zwecke umbauen und ausstaffieren. Mit insgesamt 6 Bauphasen wurde aus einem Försterhäuschen in Form eines Almhüttenbaus ein Schloss mit einer reich ornamentierten Fassade, die vor Üppigkeit schwelgt.
Seine Schlösser, die nie ein Fremder betreten sollte, wurden seit dem Tode Ludwigs II. von Millionen Menschen besucht.

Viele Menschen an einem Ort, das bedeutet ein hohes Risiko für Gefahrensituationen, umso wichtiger und notwendiger ist es, Vorkehrungen dagegen zu treffen.
Vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen schützen nicht nur Menschen und Sachwerte, sondern sind auch für den Erhalt von solchen bedeutungsvollen baulichen Anlagen, wie das Schloss Linderhof erforderlich. Brandschutz gehört dabei zu den wichtigsten Maßnahmen. Hierzu lieferte STG-BEIKIRCH eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage, die die giftigen Brandgase mit Hilfe von elektromotorischen Antrieben, aus dem Gebäude abführt. Die bestehende RWA-Anlage konnte die heutigen Anforderungen des im Jahre 1878 fertig gestellten Schlosses nicht gewährleisten.

Zur Entrauchung werden im Treppenhaus zwei waagrechte Klappen in der historischen Decke und zwei Flügel im darüber liegenden Glasdach im Brandfall geöffnet. Die Klappen und Flügel werden mit den STG-BEIKIRCH Linearantrieben vom Typ M2 und M9 geöffnet und durch die Kompaktzentrale 8A sowie durch die Treppenhauszentrale TRZ Basic angesteuert.