Archiv für die Kategorie „Fachartikel“

Feuertrutz 2012 – Hekatron rückt Planer in den Mittelpunkt

Montag, 16. Januar 2012

Die Hekatron Vertriebs GmbH stellt das H+-Beratungskonzept rund um die Planerberatung in den Mittelpunkt ihrer Präsenz auf der Feuertrutz-Messe 2012.

Mit diesem Konzept unterstützt Hekatron Planer und Brandschutz-sachverständige in allen Fragen des anlagentechnischen Brandschutzes. Der anlagentechnische Brandschutz hat in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen und eine tragende Rolle beim Erstellen wirtschaftlicher Brandschutzkonzepte eingenommen. Nach wie vor ist der Beratungsbedarf bei Sachverständigen und Planern zum Thema anlagentechnischer Brandschutz hoch.

Mit dem H+-Konzept intensiviert Hekatron die persönliche Betreuung und Beratung. Ein bundesweit tätiges Team von System- und Projektberatern unterstützt Brandschutzsachverständige und Planer persönlich mit Expertenwissen. Sachverständige und Planer können während des gesamten Beratungsprozesses auf die Unterstützung der Hekatron-Profis bauen – von der ersten Kontaktaufnahme über die fachgerechte Planung bis zur Umsetzung, Inbetriebnahme und Wartung der Brandschutztechnik.

Text: Sicherheit.info
Bild: Hekatron

Montage von kraftbetätigten Fenstern nach geltender Maschinenrichtlinie

Mittwoch, 14. September 2011

Der Fensterautomation ist in modernen Gebäuden einer deutlich zunehmenden Aufmerksamkeit zuzuschreiben. Im Alltag sorgen die automatisierten kraftbetätigten Öffnungsaggregate, wie z.B. Fenster, Lamellen oder Lichtkuppeln, für
ein perfektes Raumklima durch eine automatisierte natürliche Be- und Entlüftung. Die Planung und der Bau dieser kraftbetätigten Fenster erfordert die Einhaltung der Maschinenrichtlinie für kraftbetätigte Fenster 2006/42/EG unter Beachtung einer Risikoanalyse mit Konformitätserklärung und Dokumentation der Anlagenbeschreibung. Ein CE-Kennzeichen ist an jedem Fenster, mit Dokumentation der Prüfnummer sichtbar anzubringen.

Die Neufassung der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG wurde am 9. Juni 2006
im EU-Amtsblatt veröffentlicht und ist bereits seit dem 29. Dezember 2009 verbindlich durch das nationale Recht anzuwenden.

Der Hersteller STG-BEIKIRCH Industrieelektronik und Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG in Lemgo-Lieme, Geschäftsbereich Fensterautomation, stellt allen interessierten Verarbeitern eine leicht verständlich gestaltete, selbsterklärende Prozessübersicht zur Verfügung, die die vorgeschriebene Vorgehensweise veranschaulicht. Sie kann im Bedarfsfall zusammen mit entsprechenden Detailinformationen gratis beim Hersteller angefordert werden. Materialien zur korrekten CE-Kennzeichnung von Fenstern können zusätzlich gegen eine geringe Gebühr erworben werden.

Weitere Infos zum Thema finden Sie auch auf der Internetseite http://www.kraftbetaetigtefenster.de

Marktübersicht aus PROTECTOR Special Brandschutz 2011, S. 30

Mittwoch, 31. August 2011

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen

Die Übersicht umfasst über 45 Anlagen von 19 Anbietern, die ihre Produkte im deutschsprachigen Raum vertreiben.

Markttransparenz als Entscheidungshilfe: Unser Download bietet Ihnen anhand detaillierter Kriterien in einer Gesamtmatrix die Möglichkeit, verschiedene Systemlösungen untereinander zu vergleichen.

Folgende Tabelle zählt alle Anbieter und Produkte auf, die in dieser Marktübersicht enthalten sind. Die darin verlinkten Firmennamen führen direkt zu den jeweiligen Bezugsquellenangaben im Branchenverzeichnis.

Abgefragt wurden sämtliche Kriterien, die für eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage relevant sind. Hierzu zählen sowohl allgemeine Angaben zum jeweiligen System als auch konkrete Angaben zu dessen Leistungsmerkmalen. Außerdem finden Sie Angaben zu produktspezifischen Besonderheiten.

Allgemeine Angaben

  • Kurzbeschreibung
  • Produkteinordnung
  • Zertifizierungen
  • Preisspanne (Euro, netto)

Steuerzentrale

  • Max. Anzahl RWA-Gruppen
  • Max. Anzahl Lüftergruppen
  • Max. Anzahl RWA-Taster
  • Max. Anzahl Rauch-/Wärmedifferenzialmelder
  • Max. Anzahl Lüftertaster
  • Melder anderer Hersteller anschließbar
  • Signaleingänge
  • Signalausgänge
  • Ausgangsspannung (V)
  • Max. Ausgangsstrom (A)
  • Max. Leistung Trafo/Akku (VA/Ah)
  • Standby-Leistung (W)
  • Notstrombetrieb
  • Betriebsdauer mit Batterie
  • Akkuüberwachung
  • Leitungsüberwachung der Melderkreise
  • Leitungsüberwachung der Antriebe
  • Einzelabsicherung der Motorgruppen
  • Rauchmelderrücksetzung
  • Laufrichtung der Antriebe bei Alarm variabel einstellbar
  • Schaltbare Sicherheitsfunktionen
  • Integrierte Lüftungskomfortfunktionen
  • Wartungsintervallanzeige
  • Anschluss Alarmmittel
  • Steckplätze für Erweiterungsmodule
  • Optische Betriebs- und Störungsanzeige
  • Schutzart (IP-Klasse)
  • Temperaturbereich (von, bis in °C)
  • Gehäusematerial
  • Zubehör

Öffnungssysteme

  • Spindelantriebe
  • Hub (von, bis in mm)
  • Zugkraft (N)
  • Druckkraft (N)
  • Hubkraft (N)
  • Laufzeit (s – mit Bezugsgröße)
  • Max. Stromaufnahme (A)
  • Anfahrgeschwindigkeit (mm/s)
  • Schutzart (IP-Klasse)
  • Temperaturbereich (von, bis in °C)
  • Kettenantriebe
  • Druckkraft (N)
  • Zugkraft (N)
  • Hublänge (von, bis in mm)
  • Schubgeschwindigkeit (mm/s)
  • Laufzeit (s – mit Bezugsgröße)
  • Leistungsaufnahme (W)
  • Stromaufnahme (A)
  • Mind. Flügelbreite (mm)
  • Flügelhöhe (mm)
  • Schutzart (IP-Klasse)
  • Temperaturbereich (von, bis in °C)
  • Sonstige Antriebsarten

Hinweis: Die Daten in der Marktübersicht basieren auf Angaben der Hersteller. Für die Richtigkeit übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Es gilt die jeweils aktuelle Marktübersicht. Frühere Versionen sind damit hinfällig und werden auf Sicherheit.info nicht weiter angeboten.

Laden Sie die komplette Marktübersicht mit allen Detailangaben als XLS-Datei hier kostenlos herunter.

Text und Quelle: Sicherheit.info


Fachartikel aus PROTECTOR Special Brandschutz 2011, S. 20 bis 21

Montag, 29. August 2011

Entrauchung – DIN EN 12101-9 und -10 und ihre Folgen

Regelgerecht rauchfrei

Im Rahmen der Harmonisierung der europäischen Normen müssen auch Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (RWA) und andere für die Rauchfreihaltung zum Einsatz kommende Bauprodukte, wie Rauchschutzdruckanlagen, maschinelle Entrauchungsanlagen oder Rauchschürzen den Anforderungen der europäischen Normenreihe EN 12101 genügen.

Die Anforderungen der Normenteile 9 und 10 dieser Normenreihe sind als übergreifende Prüfanforderungen anzusehen, da sie die für vorgenannte Bauprodukte benötigten Steuerfunktionen einschließlich deren Versorgung mit Energie festlegen. Sobald die Übergangsfrist für beide Normenteile endet (frühestens 2012), müssen sämtliche in der EU in Verkehr gebrachten Energieversorgungen und Steuereinrichtungen, die für den Bereich RWA genutzt werden sollen, ein CE-Kennzeichen aufweisen.

Bestehende Normen als Grundlage

Bisher gab es für die beiden vorgenannten Bauprodukte keine gesetzlichen Anforderungen, da in der nationalen Normenreihe für Rauch- und Wärmefreihaltung DIN 18232 keine Anforderungen an Steuer- und Energieversorgungseinrichtungen in eigenständigen Normenteilen definiert wurden. Dies wird sich nun durch die beiden europäischen Normenteile EN 12101-9 und -10 ändern. Für die Hersteller bedeutet dies, dass zukünftig sämtliche Steuer- und EV-Einrichtungen, die für den Betrieb von Anlagen zur Rauch- und Wärmefreihaltung genutzt werden sollen, entsprechenden Prüfungen unterzogen werden müssen, um diese auf dem europäischen Markt platzieren zu können.

Als Arbeitsgrundlage für die Erstellung der beiden Normenteile dienten übrigens die im Bereich der Brandmeldetechnik für Brandmeldezentralen und Energieversorgungseinrichtungen zur Verfügung stehenden Normenteile der Serie EN 54 einschließlich der jeweiligen VdS-Richtlinien.

Aufgrund der unterschiedlichen Einsatzgebiete von Brandmeldesystemen und der Geräte zur Rauch- und Wärmefreihaltung mussten die RWA-Normenteile jedoch in geeigneter Weise angepasst werden: Hierzu zählt beispielsweise die Einführung geeigneter Umweltklassen. Diese ermöglichen es dem Hersteller, gezielt Geräte für unterschiedliche Einsatzbereiche – wie beispielsweise tiefe oder hohe Temperaturen oder für Bereiche mit korrosiver Atmosphäre – zu entwickeln.

Zahlreiche Anforderungen als Option

Ebenso mussten auch die in den einzelnen europäischen Ländern national bereits vorhandenen Anforderungen Berücksichtigung finden. Dies wurde zum Einen dadurch erreicht, dass viele Anforderungen als Option in die Normen aufgenommen wurden. Der Hersteller kann somit wählen, ob sein Gerät beispielsweise mit einer akustischen Alarmierung versehen sein soll oder nicht. Generell gilt dann aber auch, wenn diese Option vorhanden ist, müssen die dafür festgelegten Anforderungen eingehalten werden.

Bei Energieversorgungen kann der Hersteller entweder „fail safe“- oder „non fail safe“-Systeme entwickeln. Letztere verfügen über eine redundante Energiequelle und funktionieren auch dann noch, wenn im Fehlerfall einer Energiequelle ausfällt.

Da im Bereich der Rauch und Wärmefreihaltung und im Besonderen für die Steuerung von Geräten zur „natürlich wirkenden Rauch-und Wärmefreihaltung“ neben elektrischen Komponenten auch pneumatisch wirkende zum Einsatz kommen, werden in den Normen auch entsprechende Anforderungen beschrieben. Dies gilt sowohl für die Anforderungen an Steuereinrichtungen als auch für Energieversorgungseinrichtungen. Bereits seit 2006 ist es möglich, Energieversorgungen entsprechend den Normen DIN EN 12101-10 zu prüfen, Teil 9 liegt seit 2003 lediglich als Normenentwurf vor.

Kaum Änderungen für Hersteller VdS-anerkannter RWA

Für die Betreiber von Anlagen zur Rauch- und Wärmefreihaltung bedeutet dies, dass nach einer Übergangsfrist nur noch CE-gekennzeichnete Geräte in Verkehr gebracht werden dürfen. Dies wird für einige Hersteller, die bisher keine Prüfungen zur Erlangung eines Qualitätssiegels, wie zum Beispiel der VdS-Anerkennung, durchgeführt haben, mit signifikanten Änderungen einhergehen: Diejenigen müssen nun ihre Bauteile und Geräte (nach)prüfen lassen. Insgesamt wird erhofft, dass ein Umdenken aller Beteiligten stattfindet, hin zu mehr Qualität.

Für die Hersteller von bereits VdS-anerkannten Geräten ändert sich hingegen nicht viel, da die Geräte schon entsprechenden Prüfungen unterzogen wurden. Zudem bauen die Anforderungen der Normen EN 12101-9 und -10 durch die Mitgliedschaft der VdS-Experten in allen national wie europaweit relevanten normensetzenden Gremien auf den Anforderungen der VdS-Richtlinien für elektrische Bauteile VdS 2581 und VdS 2593 auf. Neben vorgenannten Richtlinien stehen natürlich auch entsprechende Richtlinien für pneumatisch wirkende Bauteile zur Verfügung.

Alwine Hartwig, Produktbeauftragte für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen bei VdS (Vertrauen durch Sicherheit)

Text: sicherheit.info

Brandschutz im Einkaufszentrum Fachartikel aus W&S 04/2011, S. 24 bis 26

Donnerstag, 28. Juli 2011

Sicheres Einkaufserlebnis

Ob Einkaufspromenaden oder Shopping-Zentren wie die neu eröffneten Rheingalerie in Ludwigshafen – das vorherrschende Konzept sieht ein möglichst breites Angebot in ansprechender Atmosphäre vor. Da sich in solchen Gebäuden oftmals mehrere Tausend Menschen gleichzeitig aufhalten, sind entsprechend ausgefeilte Sicherheitskonzepte, insbesondere zum Brandschutz, unabdingbar.

Die Einkaufs- und Erlebnispromenade der Rheingalerie in Ludwigshafen ist in zweieinhalbjähriger Bauzeit auf dem Areal des ungefähr 31 Hektar großen ehemaligen Zollhofhafens am nordöstlichen Bereich der Innenstadt errichtet und 2010 eröffnet worden. Für etwa 1,1 Millionen Menschen aus dem näheren Einzugsgebiet bietet das Center zwei Ebenen mit insgesamt 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Dort haben sich rund 130 Fachgeschäfte niedergelassen und präsentieren eine moderne Mischung aus vielfältigen Branchen-und Dienstleistungen. Markantes Merkmal ist das 25.000 Quadratmeter große weiße Membrandach, das sich über eine Stahlkonstruktion wölbt. Für ein Maximum an Tageslicht sorgen die zahlreichen elliptischen Glasdächer, die entlang der zentralen Galerie-Achse angeordnet sind. Gleichzeitig spart diese Konstruktion Strom und reduziert die CO²-Belastung der Umwelt.

Entwicklung

Bei einem Gebäude dieser Art mit weiten, nicht voneinander abgetrennten Flächen im Innenbereich müssen zwangsläufig Kompromisse bei der Umsetzung brandschutztechnischer Bestimmungen gemacht werden. Um den optimalen Brandschutz für das Center zu entwickeln, wurde zunächst ein Modell gebaut, an dem dann Rauch-Brand-Versuche durchgeführt wurden, um die Rauch- und Brandentwicklung analysieren zu können.

Nach der Fertigstellung des Centers wurde zudem ein realer Brandversuch durchgeführt, der abschließende Ergebnisse, etwa zur Anordnung der RWA-Klappen, lieferte. Der Brandschutz wurde überwiegend mit Systemen des Herstellers Bosch realisiert, was eine reibungslose Abstimmung der einzelnen Komponenten erleichtert.

Sprinklerschutz vorherrschend

„Da aufgrund der Breite und der Höhe der Ladenstraße keine Brandschutztüren verbaut werden konnten, kompensiert der umfassende Sprinklerschutz diese Notwendigkeit und stellt quasi einen virtuellen Brandschutz dar“, so Wulf Wenzel, Technischer Leiter Center Management. Das gesamte Gebäude ist versprinklert, inklusiver aller Läden, den Anlieferflächen, Außen-bereichen und Parkdecks. Ferner sind auch alle Hohlräume flächendeckend mit Sprinklern ausgestattet, was zusätzliche Sicherheit bietet, da sich die Gefahr von Zwischendeckenbränden deutlich reduzieren lässt.

Der Sprinklerschutz wird von zwei voneinander unabhängigen Löschwasser-Vorratsbehältern über ebenfalls voneinander unabhängigen Sprinkler-Pumpen mit je 90 Kilowatt elektrischer Leistung versorgt. Zur Sicherstellung des Trinkwasser- und Löschwasserbedarfes ist ferner eine Trinkwasserleitung DN 150 installiert worden. Nur die Bereiche, in denen die Server und Rechner der Gebäudeleittechnik stehen, sind nicht mit einem Sprinklerschutz versehen. Hier kommen im Ernstfall CO2-Handlöscher zum Einsatz, um die Schäden für die Elektronik so gering wie möglich zu halten.

Entfluchtung

An einem Verkaufssamstag halten sich im Center etwa 35.000 Menschen auf, unter der Woche etwa 25.000. Die dem Center zu Grunde liegende Brandfallmatrix unterscheidet zwischen einem Sprinkler-und einem Rauchmelderalarm. Im Falle eines Sprinkleralarms sieht das Brandschutzkonzept vor, dass das gesamte Center geräumt wird.

Die volldigitale Beschallungs- und Evakuierungsanlage gibt dann einen vorher abgestimmten und programmierten Text an die Besucher wieder, das Gebäude zu verlassen. Diese Meldung ist auch in allen Läden zu hören und ist allen örtlichen Programmen, wie Musik oder ähnliches, vorgeschaltet. Die EAN-Anlage zeichnet sich besonders über einen interferenzfreien Klang aus, was in einem mit Menschen angefülltem Gebäude und einem entsprechendem Lärmpegel besonders wichtig ist, damit die Durchsagen auch gut zu verstehen sind.

Schlägt ein Rauchmelder an, wird über einen Code das Center-Management informiert. In beidenAlarmfällen wird auch die Haussicherungsgruppe alarmiert, die sich aus Freiwilligen der Ladenmieter rekrutiert und die von Mitarbeitern des Centers unterstützt werden. Mindestens 20 dieser Helfer müssen immer einsatzbereit sein, das Management schult bedingt durch einen Dreischichtbetrieb in den Läden daher immer 60 Personen in regelmäßigen Abständen.

Im Alarmfall besetzen diese die Fluchttüren, um für den Fall einer Räumung zunächst den ungehinderten Zugang zu den Notausgängen und den 14 Fluchtreppenhäusern zu gewährleisten. Sollte tatsächlich evakuiert werden müssen, führen die Mitarbeiter die Räumung durch, kontrollieren die Läden und kümmern sich gegebenenfalls um körperlich eingeschränkte Personen. Unabhängig von der Alarmierung rückt die Feuerwehr an, die etwa in drei Minuten vor Ort ist.

Vernetzte Melder

Im gesamten Gebäude werden Kombinations-rauchmelder verwendet, die drei Ereignisse erfassen können: CO2-Gehalt, Rauch und Temperatur-unterschiede. Alle Sensorsignale werden von der internen Auswerteelektronik laufend bewertet, wobei die Verknüpfung der Sensoren einen Einsatz der Melder auch dort zulässt, wo betriebsbedingt mit leichtem Rauch, Dampf oder Staub gerechnet werden muss. Die

Empfindlichkeit der Melder lässt sich individuell einstellen, was ein großer Vorteil für die verschiedenen Raumumgebungen im Center ist. So lässt sich beispielsweise für die Alarmierung mittels Temperaturmesssensorik entweder ein Überschreiten der Maximaltemperatur von 54 Grad Celsius beziehungsweise 69 Grad Celsius oder ein festgelegter Temperaturanstieg innerhalb einer bestimmten Zeit programmieren.

Diese flexible Handhabung der Melder ist notwendig, da spezielle Umgebungen wie die Küchen in den Gastronomiebetrieben besonders sensible Detektoren verlangen. Um Fehlalarme möglichst zu vermeiden, reagieren die Melder in den Mietbereichen auf zwei Ereignisse, CO2 und Rauch (Zwei Melde-Abhängigkeit). Über die Programmiersoftware der Brandmeldezentrale kann die Meldercharakteristik an die jeweilige Raumnutzung angepasst werden.

„In den Abschnitten, in denen aufgrund der Deckenhöhe wie in den Lichthöfen, sich keine Rauchmelder installieren ließen, haben wir Rauchansaugsysteme verwendet“, erläutert Wenzel. Ein Ventilator saugt über die Ansaugleitung Luft aus der Umgebung an und führt diese zu einem Laserdetektor. Beim Eintritt in die Messkammer zählt dieser die Rauchpartikel bis zur minimalen Konzentration von 0,005 Prozent. Die Empfindlichkeit ist dabei unabhängig von der Partikelgröße und über das gesamte Rauchspektrum konstant. Um Fehlalarme durch Staub, Pollen oder chemische Dämpfe möglichst zu vermeiden, ist der Detektor ist so kalibriert, dass er Partikelgrößen unter 0,01 und über zehn Millimeter nicht erfasst.

 Autor: Hendrick Lehmannn
Bild: ece Brandschutz auf einen Blick

■ zwei Sprinklertanks im Spindelkern mit 300 beziehungsweise 340 Kubikmeter Wasserbevorratung

■ 7.800 Sprinkler in Shops (Decken-und Trassenschutz), Center, Anlieferungen, Balkon sowie 9.900 Sprinkler zusätzlich für: komplettes Parkdeck, Hohlraumschutz Shopping-Mall und Nebenbereiche, Hohlraumschutz komplette Shopflächen, Sprinklerschutz in beiden Spindeln

■ 16 Wandhydranten mit je einer separaten Entnahmemöglichkeit für die Feuerwehr

■ 20 Hydrantenkästen zuzüglich 20 Schlauchkästen

■ trockene Steigleitung mit 20 Entnahmeschränken

■ vier Ansaugstellen zur Förderung von jeweils 1.600 l/min Löschwasser aus dem Rhein

Fachverband Tageslicht und Rauchschutz (FVLR) hat neue Website

Dienstag, 28. Juni 2011

Die Homepage des FVLR bietet Errichtern, Fachhandwerkern und Planern aus dem Bereich Brandschutz jetzt auch praxisrelevante Informationen zu maschinellen Rauchabzugsanlagen (MRA), zur Entrauchung von Garagen und Aufzugsschächten sowie zu Rauchschutz-Druckanlagen (RDA). Die entsprechenden Seiten mit Produktbeispielen, Hinweisen zur Projektierung, Inbetrieb- und Abnahme, Pflege, Wartung und zum Einbau der Anlagen sowie Links zu den Herstellern können unter der Rubrik „RWA“ von der Website aufgerufen werden.
[www.fvlr.de]

RWA-Errichter mit Zertifizierung

Donnerstag, 12. Mai 2011

Errichter von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) können sich seit über 15 Jahren beim BHE zertifizieren lassen.

Mit diesem Zertifikat erhöhen RWA-Fachfirmen ihre Wettbewerbschancen am Markt. Die Betreiber von RWA-Systemen haben durch die Beauftragung dieser qualifizierten Fachfirmen ebenfalls Vorteile. Sie können darauf vertrauen, dass die Funktionssicherheit ihrer RWA gewährleistet ist. Damit verringern sie ihr Haftungsrisiko.

Text: Sicherheit.info, BHE

Brandschutz für Turm des Kölner Doms – Feuerprobe bestanden

Dienstag, 10. Mai 2011

Der Real-Testfeuerversuch am Kölner Dom erfolgte im November 2010 als Großübung der Feuerwehr Köln. 80 Jugendfeuerwehrleute nahmen als Statisten daran teil. (Bild: Feuerwehr Köln/Thomas Pietron, Adrian Wrobel)Mehrere tausend Besucher täglich besteigen den Südturm des Kölner Domes. Mit einem kombinierten Brandschutz- und Evakuierungskonzept erfüllt das historische Treppenhaus alle Auflagen des modernen Brandschutzes.

Mit seinen knapp 160 Metern Höhe ist der südliche der beiden Kölner Domtürme ein echter Besucher-Magnet: Von den bis zu 5.000 Menschen, die täglich den Kölner Dom besichtigen, besteigen viele den Südturm und werden mit einem spektakulären Ausblick belohnt. Um diese Besucherströme optimal bewältigen zu können, erschließt seit 2009 ein neuer, architektonisch anspruchsvoller Zugangsbereich den Turm von außen. Damit ergab sich jedoch eine völlig neue Brandschutz-Situation: Denn wenn in den unterirdischen Kassen- und Servicebereichen ein Feuer entstünde, würde das enge steinerne Treppenhaus des Turmes schnell verrauchen und die Besucher ohne Fluchtmöglichkeit einschließen.

Evakuierung im Turm-Treppenhaus

Siemens und die Berufsfeuerwehr Köln entwickelten deshalb – begleitet durch den TÜV Rheinland – ein Konzept, das im Brandfall die Evakuierung der Turm-Besucher aus dem Treppenhaus über das Innere des Domes ermöglicht. Sowohl der Zugangsbereich als auch das Treppenhaus und die Zugänge der Evakuierungsbereiche werden über zwei Technologien brandschutztechnisch überwacht: automatische Rauchmelder mit ASA-Technologie, die sich über entsprechende Parametersätze individuell an die Umgebungsbedingungen anpassen lassen, und extrem sensible Ansaugrauchmelder (ASR).

Wird ein beginnendes Feuer detektiert, lösen die vier vernetzten Brandmelderzentralen die im Vorfeld ausgearbeiteten komplexen Steuerungen situationsabhängig und zielgerichtet aus: So werden automatisch Türöffnungssysteme in den Zwischengeschossen aktiviert. Sie geben – je nach Szenario – automatisch den Zugang zu zwei Fluchträumen auf 20 und 45 Meter Höhe frei. Zusätzlich zeigen optische Signalgeber den Rettungsweg zu den Fluchträumen an.

Unterstützt durch ein Sicherheitskonzept, das das domeigene Personal einbindet, können die Besucher in diesen Bereichen sicher abwarten, bis sie die durch das Brandmeldesystem informierte und geführte Feuerwehr evakuiert. Zusätzlich ermöglichen dort angebrachte Handfeuermelder den Besuchern auch eine manuelle Alarmierung. Beide Räume sind Bestandteil des Dom-Innenraumes und von dort aus zugänglich. Die Evakuierung kann dann ebenfalls auf diesem Weg erfolgen.

Unter Denkmalschutz

„Wo es – wie hier – Sinn macht, nutzen wir selbstverständlich moderne Technik“, macht Dombaumeisterin Prof. Barbara Schock-Werner klar. „Und natürlich geht es neben der Sicherheit für unsere Besucher auch darum, die wertvollen Kunstwerke im Dom zu erhalten und zu schützen.“ Als Leiterin der Dombauverwaltung ist Schock-Werner jedoch auch für die Einhaltung des Denkmalschutzes verantwortlich: „Die Schwierigkeit besteht für uns immer wieder darin, die Erfordernisse eines funktionalen Gotteshauses mit denen eines bedeutenden Kulturdenkmals zu verbinden.“

Für die Installation notwendiger technischer Einrichtungen gibt es klare Vorgaben, die die Dombaumeisterin ganz pragmatisch auf eine kurze Formel bringt: „Bei uns wird kein Loch gebohrt.“ Alle technischen Komponenten müssen sich also wieder entfernen lassen, ohne Spuren zu hinterlassen oder die Bausubstanz zu schädigen.

Für die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes im Südturm waren deshalb außergewöhnliche Lösungen gefragt. So wurden die Ansaugrauchmelder nicht angeschraubt, sondern mittels einer Klemmkonstruktion aus korrosionsfreiem Edelstahl befestigt. Auch Brandmelder und Leitungen wurden versteckt und ohne Bohrlöcher installiert.

Testfeuer und Bewährungsprobe

Nach Abnahme der gesamten Anlage führten Siemens und der TÜV Rheinland im November 2010 zusätzlich einen Real-Testfeuerversuch mit 80 Jugendfeuerwehrleuten als Statisten durch. Dafür wurde – in Anlehnung an das definierte Testfeuer TF2 – mit einem speziellen VdS-Brandgasgenerator ein echter Schwelbrand simuliert, bei dem trotz der sehr komplexen Luftströmungen im Kölner Dom eine schnelle und zuverlässige Branddetektion nachgewiesen werden sollte. Die Branddetektion erfolgte in dem Realversuch dann auch sehr rasch und präzise; die Steuerungen lösten wie vorgesehen aus. Die vorher nicht informierten Testpersonen gelangten im Rahmen einer Großübung der Feuerwehr Köln ohne Verzögerung in die Fluchträume und wurden durch die Feuerwehr sicher aus dem Gebäude geführt.

Nur wenige Tage später konnte sich die Anlage dann auch in einem echten Brandfall bewähren: Eine defekte Leitung hatte in einer Zwischendecke des Zugangsbereichs einen Schwelbrand verursacht. 113 teils ausländische Gäste wurden über das Brandschutz- und Evakuierungskonzept in Sicherheit gebracht und die Brandursache konnte frühzeitig bekämpft werden.

Konzeptioneller Brandschutz

Dieser Realbrand belegt eindrücklich die Wichtigkeit eines konzeptionellen Brandschutzes sowie einer auf das Objekt abgestimmte Brandmeldeanlage. Ebenso wichtig ist deren einwandfreie und nachgewiesene Funktionsfähigkeit, insbesondere in Sonderbauten oder bei Anlagen mit besonderen Anforderungen für eine zuverlässige Sicherheit.

Weiterhin zeigt der Erfolg dieser Anlage, dass sich Denkmalpflege und hohe Anforderungen im Bereich Personenschutz und Kulturgutsicherung nicht ausschließen. Individuelle Konzepte mit modernster Technik – abgestimmt auf das Schutzziel sowie die örtlichen Gegebenheiten und eingebunden in entsprechende Alarmorganisationen – führten hier zum Erfolg. Das ergänzende Siemens-Konzept für Wartung und Instandsetzung sichert auch in der Folge die Funktionalität der Brandmeldeanlage und die damit verbundene Betriebsicherheit. Zudem gewährleistet es zukünftige Anpassungen an eventuelle Veränderungen.

Der TÜV Rheinland sorgt darüber hinaus für ein Höchstmaß an Sicherheit für alle Beteiligten. So erfolgte bereits bei Abnahme die Begutachtung und Beurteilung aller technischen Maßnahmen. Später begleiteten die Prüfer den Realversuch. Wiederkehrende Prüfungen und das bereits bei der Planung eingeführte Controlling des TÜV stellen die Einhaltung der hohen Standards langfristig sicher.

Dieter Hennig, zertifizierter Fachplaner und Sachverständiger Brandschutz bei der Siemens AG, Division Building Technologies.

 

Text:  Fachartikel W&S2/2001 Rubrik: Öffentliche Sicherheit Branschutz
Bild:  Feuerwehr Köln/Thomas Pietron, Adrian Wrobel