Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen oder zu »Neudeutsch« Corporate Social Responsibility (CSR) ist aktuell eines der meist diskutierten Themen in der Wirtschaft. Drei Vertreterinnen namhafter lippischer Unternehmen, Sabine Elting, Weidmüller Interface, Annik Erdmann, STG Beikirch, sowie Angela Joseph, Phoenix Contact, und Prof. Dr. -Ing. Uta Pottgiesser, Vizepräsidentin der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, und Silke Quentmeier, FAIR – Frau und Arbeit in der Region, diskutierten in der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold die Vorteile des gesellschaftlichen Engagements von Unternehmen. Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe, wies darauf hin, dass sich Unternehmerinnen und Unternehmer schon immer über ihren eigentlichen Unternehmenszweck hinaus für Sozial-, Kultur- oder Sportförderung engagiert haben. Im Gegensatz zu früheren Diskussionen werde heute aber offen über den wirtschaftlichen Nutzen gesprochen. Selbstverständlich sei ohne den finanziellen Spielraum, der aus der wirtschaftlichen Betätigung resultiere, die finanzielle Basis für gesellschaftliches Engagement nicht vorhanden. Heutzutage sei es entscheidend, die ökonomischen Ziele der Unternehmen und die gesellschaftlichen Ziele zusammenzuführen.
Alle Podiumsteilnehmerinnen waren sich einig, dass die Einhaltung ethischer Grundsätze, die Beachtung der Nachhaltigkeit, das Engagement für Bildung und Themen wie Arbeitssicherheit und Umwelt sowie der faire Umgang mit Kunden und Lieferanten für die von ihnen vertretenen Unternehmen von großer Bedeutung seien. Gesellschaftliches Engagement muss zum Unternehmen passen und als Teil der Unternehmensstrategie verstanden und eingesetzt werden. Für die Unternehmen ist gesellschaftliches Engagement eine Chance, sich für Fachkräfte zu profilieren und von Mitbewerbern zu differenzieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich in einem solchen Umfeld wohl, weil sie als Arbeitskraft und als Mensch akzeptiert werden. Verantwortungsvolle Unternehmer bekennen sich aber nicht nur zu ihren Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen und deren Familien, sondern zum heimischen Standort. Nicht zu kurz kommen dürfe die Kommunikation dieser Aktivitäten, um auch anderen Mut zu machen, sich zu engagieren. CSR sei nicht abhängig von der Größe, gerade der Mittelstand leiste eine Vielzahl von Beiträgen, die allerdings häufig nicht bekannt seien.
Auch die Hochschule OWL versteht sich nach dem neuen Hochschulfreiheitsgesetz als Unternehmen, das Visionen entwickelt und Veränderungen ermöglichen muss. Ein Beitrag zum CSR sah Pottgiesser in der Kompetenzförderung und der Entwicklung von Lern- und Teamfähigkeit sowie der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden.
Der Manager-Talk ist eine Veranstaltungsreihe des Zentrums Frau in Beruf und Technik (ZFBT), Castrop Rauxel, unter Leitung von Petra Kersting sowie Anke Fabian, Inhaberin EiQ inspirational quality, Düsseldorf. Sie haben das Ziel, in NRW das Know how von Frauen in Führungspositionen publik zu machen. Das ZFBT wird durch den Europäischen Sozialfonds unterstützt.