Gefahr durch Panik

Einige Hotelgäste haben bereits Koffer und andere Habseligkeiten aus dem Fenster geworfen. Inzwischen droht Gefahr, dass ein Gast in Panik in die Tiefe springt. Das können die Feuerwehrleute gerade noch verhindern. Sie bergen gleichzeitig an der Rückseite und an der Hausfront über Leitern alle Bewohner. Systematisch befreien sie vom Dachgeschoss bis zum ersten Stock die Eingeschlossenen.

Nach einer knappen halben Stunde haben die Gäste den Alptraum überstanden. Drei Notärzte, 20 Sanitäter, vier Seelsorger und Polizisten packen die infolge von Winterkälte und Schock Frierenden in Decken und versorgen sie mit heißen Getränken. Sie finden im Saal der nahen Polizeidirektion eine erste Bleibe.

Den größten Schaden erleidet die Gastwirtsfamilie: Der Hotelier, seine Frau, ihr zweijähriger Sohn und das sechs Monate alte Baby werden mit schweren Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Vier Gäste werden ebenfalls vorsorglich dorthin gebracht. Und auch ein Feuerwehrmann hat bei den Löscharbeiten leichte Verletzungen erlitten. Ein Elektromeister unter den Einsatzkräften hat inzwischen die Hauptstromzufuhr für das Hotel getrennt. Mit schwerem Atemschutz haben sich unverzüglich vier Zweierteams tastend und krabbelnd in die stockfinsteren Giftschwaden gewagt. Die Männer brauchen Klarheit, ob sich noch jemand in dem verwinkelten Altbau aufhält. Sie ertragen die Wärmeschwälle und bekämpfen die eigene Angst vor totaler Orientierungslosigkeit. Nach kurzer Zeit melden sie erleichtert: „Das Haus ist geräumt!“ Und auch der Brand ist zwischenzeitlich gelöscht. Vor der Hotelfront wird ein Lüfter aufgebaut. Fast vier Stunden dauert es, bis das Haus rauchfrei ist. Dann rückt das letzte Feuerwehrauto ab und kehrt um 7.56 Uhr zur Feuerwache zurück.

Quelle: ZVEI

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